Handel begrüßt erste Schritte zu fairen Wettbewerbsbedingungen für Vorarlberger Betriebe
Der EU-Rat hat vergangene Woche erste Maßnahmen gegen die Paketflut aus Asien beschlossen, welche laut Wirtschaftskammer Vorarlberg auch dringend notwendig waren.
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Konkret sieht der Beschluss vor, dass ab 1. Juli 2026 ein fixer Zollsatz von drei Euro auf Pakete mit einem Warenwert von unter 150 Euro eingehoben wird. Die Sparte Handel der Wirtschaftskammer Vorarlberg (WKV) begrüßt diesen Schritt als längst überfälliges Signal für mehr Fairness im internationalen Onlinehandel. „Unsere Handelsbetriebe stehen im direkten Wettbewerb mit Drittstaatenplattformen, die bislang von der Zollfreigrenze massiv profitiert haben“, betont Carina Pollhammer, Spartenobfrau des Handels in der WKV. Der nun beschlossene Zollsatz ist als Übergangslösung gedacht, bis die 150-Euro-Zollfreigrenze vollständig abgeschafft wird. Auch wenn der Betrag von drei Euro pro Sendung überschaubar ist, stellt er laut WKV einen wichtigen ersten Schritt dar.
Weitere Maßnahmen sollen folgen
Wie dringend Maßnahmen notwendig sind, zeigen die Zahlen der EU-Kommission: 91 Prozent aller E-Commerce-Importe in die EU mit einem Wert unter 150 Euro stammen aus China. Das Versandvolumen hat sich innerhalb der vergangenen Jahre mehr als verdoppelt. Von 1,9 Milliarden Sendungen im Jahr 2023 auf 4,17 Milliarden im Vorjahr. „Diese Mengen belasten nicht nur die Umwelt und die Infrastruktur, sondern verzerren massiv den Wettbewerb. Vorarlberger Handelsunternehmen erfüllen hohe Standards – von Produktsicherheit über Verpackung bis hin zur Entsorgung. Dass Anbieter aus Drittstaaten bislang unter deutlich einfacheren Bedingungen liefern konnten, war nicht länger akzeptabel“, erklärt Michael Tagwerker, Spartengeschäftsführer Handel der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Die Sparte Handel fordert daher, dass auf diesen ersten Beschluss weitere Schritte folgen. Insbesondere müssen Plattformen außerhalb der EU konsequent zur Einhaltung der europäischen Standards verpflichtet werden, etwa bei Produktsicherheit, Konsumentenschutz sowie Verpackungs- und Entsorgungsregelungen. „Faire Spielregeln gibt es nur, wenn sie für alle gelten. Wer in die EU und nach Vorarlberg liefert, muss sich an dieselben Regeln halten wie unsere heimischen Betriebe. Der Beschluss der EU ist ein wichtiges Signal – jetzt gilt es, diesen Weg konsequent weiterzugehen“, unterstreicht Tagwerker abschließend.