Karlheinz Kopf: Schwache Investitionsdynamik erfordert strategisches Handeln
Wirtschaftskammer-Präsident fordert Investitionsoffensive zur Sicherung des Standorts Österreich.
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„Die seit Anfang 2023 anhaltende Investitionsschwäche ist ein ernstzunehmendes Warnsignal für den Wirtschaftsstandort Österreich“, warnt Wirtschaftskammer-Präsident Karlheinz Kopf angesichts aktueller Daten des WIFO. Demnach sind die Bruttoanlageinvestitionen der vergangenen beiden Jahre um insgesamt 5,3 Prozent gesunken. Für 2025 wird ein weiterer Rückgang um 0,7 Prozent prognostiziert – das Investitionsniveau dürfte damit rund fünf Prozent unter dem Vorkrisenniveau bleiben.
„Investitionen sind kein Selbstzweck. Sie sind der zentrale Treiber für Innovation, Produktivität und nachhaltiges Wachstum“, betont Kopf. Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten brauche es deshalb ein klares politisches Bekenntnis zu unternehmerischer Planungssicherheit und verlässlichen Rahmenbedingungen.
Als Ursachen für die schwache Investitionstätigkeit nennt der WKV-Präsident die unzureichende Auslastung der Produktionskapazitäten, geopolitische Unsicherheiten – insbesondere die unberechenbare US-Zollpolitik – sowie eine sinkende Unternehmensprofitabilität, die den finanziellen Spielraum für Investitionen massiv einschränkt.
„Um diese Dynamik zu durchbrechen, müssen wir strategisch gegensteuern“, sagt Kopf. Wichtige Schritte in die richtige Richtung seien etwa die in Ausarbeitung befindliche Industriestrategie für Österreich oder das 15-Millionen-Euro-Förderpaket zur Stärkung der Exportwirtschaft. Doch das allein reiche nicht aus.
„Handlungsbedarf besteht außerdem bei standortbedingten Investitionshemmnissen: Hier gilt es insbesondere Belastungen durch hohe Energie- und Arbeitskosten, Steuern und Abgaben sowie bürokratische Hürden zügig abzubauen, um eine neue Investitionsdynamik in Gang zu setzen“, fordert der WKV-Präsident.