WIFO-Industriebefragung 2025 zeigt deutlich: Österreichs Industrie steht unter massivem Druck.
Besonders die hohen Personal- und Energiekosten gefährden die Wettbewerbsfähigkeit und treiben immer mehr Unternehmen dazu, Produktionsverlagerungen ins Ausland ernsthaft zu erwägen. Wirtschaftskammer fordert rasche Entlastung bei Lohn- und Energiekosten.
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Laut WIFO plant bereits jedes dritte befragte Industrieunternehmen, in den kommenden fünf Jahren Teile seiner Produktion ins Ausland zu verlagern – doppelt so viele wie noch vor wenigen Jahren. Hauptgründe sind die im internationalen Vergleich überdurchschnittlich hohen Lohnkosten (87 Prozent der Nennungen) sowie Energiekosten (50 Prozent). Auch das regulatorische Umfeld und die Steuerlast im Ausland werden von vielen Betrieben als attraktiver empfunden.
„Diese Zahlen sind ein unüberhörbares Alarmsignal“, betont KommR Karlheinz Kopf, Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg. „Die Botschaften der Unternehmen sind klar. Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, droht ein schleichender Verlust von Arbeitsplätzen, Wertschöpfung und Innovationskraft.“
Neben Preis- und Kostennachteilen orten die Unternehmen auch Defizite bei der Digitalisierung und der Effizienz von Produktionsverfahren. Beides gilt zugleich als entscheidender Wettbewerbsfaktor für die Zukunft. Die wirtschaftspolitische Unsicherheit – geprägt von globalen Risikofaktoren wie internationaler Handelspolitik und Entwicklung der Weltwirtschaft – hemmt zusätzlich Investitionen und Innovationsprojekte.
Die Wirtschaftskammer erneuert daher ihre zentralen Forderungen zur Stärkung des Standorts:
- Senkung der Steuern und Abgaben auf Arbeit als dringendste Entlastungsmaßnahme
- Generelle Reduktion der Steuer- und Abgabenquote, um Betriebe international konkurrenzfähig zu halten
- Dämpfung der Energiekosten durch wettbewerbsfähige Energiepreise und Versorgungssicherheit
- Verbesserungen im Bildungssystem und beim Fachkräfteangebot
- Planungssicherheit durch verlässliche und vorhersehbare Regulierung
„Wir brauchen jetzt eine Standortoffensive, die die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie sichert und die Abwanderung von Produktion verhindert. Jeder weitere Verlust an industrieller Substanz schwächt nicht nur die Wirtschaft, sondern den gesamten Wohlstand unseres Landes“, erklärt der WKV-Präsident abschließend.