WKV-Kopf: „EU-USA-Zolldeal ist wirtschaftspolitisch schmerzhaft"
Wirtschaftskammer Vorarlberg warnt vor Folgen für heimische Exportbetriebe – USA-Exporte stark rückläufig – Mehr Engagement für neue Freihandelsabkommen gefordert.
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„Der neue Handelsdeal zwischen der EU und den USA ist wirtschaftlich schmerzhaft und bringt große Unsicherheiten für unsere Betriebe“, warnt Karlheinz Kopf, Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Zwar sei eine Eskalation des Handelskonflikts vermieden worden, doch viele Unternehmen sehen sich mit höheren Zöllen und steigenden Kosten konfrontiert.
US-Exporte rückläufig – Zölle treffen auch Niederlassungen
„Schon die Ankündigung der Zölle hat Wirkung gezeigt – die Exporte in die USA sind heuer bereits um knapp 13 % eingebrochen“, sagt Kopf. Betroffen seien nicht nur Exporteure, sondern auch österreichische Niederlassungen in den USA, die auf internationale Zulieferungen angewiesen sind. Neben der europäischen Wirtschaft wird laut Kopf auch die US-Wirtschaft nicht ungeschoren davonkommen: „Die Zölle treiben die Preise in die Höhe, wirken inflationstreibend und hemmen Investitionen. Das kann letztlich auch zu Jobverlusten führen.“
EU hat geliefert – jetzt müssen die USA nachziehen
Die EU habe mit Marktzugeständnissen und massiven Energieimporten aus den USA ihren Beitrag geleistet. „Nun braucht es von US-Seite endlich klare Zusagen – vor allem bei Stahl und Aluminium“, fordert Kopf.
Strategische Neuausrichtung: Mehr Freihandel, mehr Binnenmarkt
Angesichts der jüngsten Entwicklungen müsse Europa entschlossener denn je auf Diversifizierung setzen. „Der richtige Zeitpunkt ist jetzt, um Freihandelsabkommen mit anderen Partnern wie ASEAN, Mercosur oder Kanada zügig weiterzuentwickeln. Resilienz entsteht durch Vielfalt – das stärkt unsere strategische Unabhängigkeit“, betont Kopf. Parallel dazu brauche es einen vollumfänglich funktionierenden europäischen Binnenmarkt, „den wir mehr denn je brauchen“.
Service für Unternehmen: Das AußenwirtschaftsCenter Washington und der WKÖ-Infopoint US-Zölle stehen heimischen Betrieben mit Information und Beratung zur Seite.