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Nahaufnahme einer Kompass-Darstellung, bei welcher die Kompassnadel auf den Schriftzug
© Coloures-Pic | stock.adobe.com
Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft

Zertifizierungsfahrplan für Betriebe der Tourismus- und Freizeitwirtschaft

In sechs Schritten zum Nachhaltigkeitszertifikat

Lesedauer: 3 Minuten

22.05.2025
Hinweis
Die mögliche Vorgehensweise ist je nach Betrieb und gewählter Zertifizierung anzupassen.

1. Wählen Sie das passende Label für Ihren Betrieb

Bei der Vielzahl an Label kann es im ersten Schritt schwierig sein, sich für eines zu entscheiden.

Um den österreichischen Tourismus- und Freizeitbetrieben Orientierung zu bieten, um Sie bei der Wahl von geeigneten Zertifizierungen zu unterstützen und um Greenwashing zu vermeiden, wurden gemeinsam von Österreich Werbung,
Wirtschaftskammer Österreich und Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus eine Empfehlungen auf Basis eines breit aufgestellten Multi-Stakeholder-Prozesses erarbeitet. Nähere Informationen zu den unterschiedlichen Labels finden Sie im Wegweiser durch den Labeldschungel.

Mögliche Ansatzpunkte könnten der Geltungsbereich und/oder der Bekanntheitsgrad sein. Möchten Sie eine Zertifizierung, die auf nationaler Ebene, international oder doch nur europaweit gilt? Und sind Ihnen weitere Kriterien, wie der Bekanntheitsgrad der Zertifizierung wichtig?

2. Kalkulieren Sie die Kosten

Jede Zertifizierung ist mit gewissen Kosten verbunden. Die Höhe der Kosten hängt von der tatsächlich ausgewählten Zertifizierung ab.

Zusammenfassend können nachfolgende Gebühren erwartet werden:

  • eine Antragsgebühr
  • eine jährliche Nutzungsgebühr und
  • falls gewünscht: Kosten für eine externe Beratung zur Erlangung des
    Umweltzeichens (nicht verpflichtend) oder
  • gegebenenfalls Reisekosten für gewisse Überprüfungen vor Ort

Genauere Informationen zu den jeweiligen Kosten erhalten Sie auf den Webseiten der einzelnen Labels. Beispielsweise hier:

 Österreichisches Umweltzeichen und EU-Ecolabel Kosten

Green Key Kosten

3. Erkundigen Sie sich bezüglich Fördermöglichkeiten

Bei der Beantragung einer Nachhaltigkeitszertifizierung, gibt es die Möglichkeit sich von erfahrenen Berater:innen kostenpflichtig begleiten und beraten zu lassen. Diese Expert:innen geben wertvolle Hinweise zur Erfüllung der Kriterien und bei der Erstellung der erforderlichen Unterlagen.

Sollten Sie sich für eine Unterstützung entscheiden, erkundigen Sie sich in Ihrer
Landeskammer, ob und welche Förderungen es hier gibt. Einen Überblick finden Sie auch in der Förderdatenbank der WKO unter Förderungen Österreich zum Thema Energie, Umwelt & Nachhaltigkeit

Hinweis
Tipp:
Einen Überblick über Beratungsförderungen für das österreichische Umweltzeichen finden Sie hier.

Es wird empfohlen vor Start der Beratung die Rahmenbedingungen mit der jeweiligen Förderstelle im Bundesland abzuklären.

4. Machen Sie sich mit der Antragstellung vertraut

Für die meisten Zertifizierungen gilt: Eine Erstanmeldung erfolgt Online.
Bei manchen Zertifizierungen muss man hingegen erst die jeweilige Organisation kontaktieren, um die Unterlagen für die Registrierung zu erhalten.
Die weitere Antragsabwicklung erfolgt online über die jeweilige Label-Website.

5. Informieren Sie sich über die Voraussetzungen zur Erlangung des Zertifikates (Punktesystem)

Viele Zertifizierungen, wie beispielsweise das österreichische Umweltzeichen, arbeiten mit einem Kriterienkatalog. Dieser enthält bestimmte Maßnahmen, für deren Umsetzung Punkte vergeben werden. Die Betriebe müssen eine gewisse Punkteanzahl erreichen, um das Zertifikat zu erhalten.

Diese Kataloge beinhalten verpflichtende, sogenannte Muss-Kriterien und auch optionale, sogenannte Soll-Kriterien.

  • Muss-Kriterien sind verpflichtend, das heißt alle vorgegebenen Kriterien müssen erfüllt werden.
  • Soll-Kriterien sind optionale Maßnahmen, die je nach Art des Betriebes variieren. Die Betriebe benötigen eine bestimmte Mindestpunkteanzahl aus diesen Soll-Kriterien, sie können allerdings frei entscheiden, welche der Maßnahmen sie zur Punkteerlangung wählen.

6. Bereiten Sie sich auf das Audit vor – die Überprüfung vor Ort

Um sicherzugehen, dass Ihr Betrieb alle Kriterien erfüllt, erfolgt, nach Registrierung und Übermittlung der erforderlichen Unterlagen, eine Überprüfung vor Ort durch einen unabhängigen Gutachter der Zertifizierungsstelle.

Dieser Prozess dauert je nach Größe des Betriebes etwa vier bis acht Stunden und beinhaltet eine gründliche Begehung aller Betriebsbereiche. Nach der Prüfung teilt der Gutachter sein vorläufiges Ergebnis und Informationen über die weitere Vorgehensweise mit. Die endgültige Genehmigung zur Nutzung des Nachhaltigkeitszertifikats erfolgt nach eingehender Bewertung des Prüfberichts.

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