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Meidlinger Hauptstraße
© Katharina F. Roßboth

Neugestaltung des Bahnhofs Meidling

Verkehr, Wirtschaft und Stadtbild im Fokus

Lesedauer: 1 Minute

02.07.2025

Die Neugestaltung der Oberfläche rund um den Bahnhof Meidling sorgt für intensive Diskussionen. Als einer der wichtigsten Verkehrsknoten im Süden Wiens ist der Bereich täglich Anlaufpunkt für tausende Pendler, Geschäftsreisende, Anwohnerinnen und Anwohner. Die Neugestaltung muss daher mit Bedacht erfolgen – unter Berücksichtigung von funktionalen, wirtschaftlichen und städtebaulichen Aspekten.

Eine zentrale Überlegung: Der Haupteingang des Bahnhofs sollte künftig nicht mehr in ein Gebäude integriert oder davor platziert sein, sondern direkt über einen großzügigen Tunnelausgang in die Meidlinger Hauptstraße führen. Dieser barrierefreie Zugang soll nicht nur den Fußgängerstrom effizient und sicher in das Grätzl lenken, sondern auch die Verbindung zwischen Bahnhof, Bushaltestelle und Einkaufsstraße deutlich verbessern. Ein direkter Zugang würde zudem die Oberfläche entlasten und neue städtebauliche Freiräume eröffnen.

Im Mittelpunkt der Überlegungen steht auch der Tunnel selbst. Bislang wird dieser lediglich als Durchgangsbereich genutzt, doch mit einer Neugestaltung könnte er deutlich aufgewertet werden. Es sollen sich rechts und links des Tunnels kleine Geschäfte, Cafés oder Dienstleistungsbetriebe etablieren. Dies erhöht das Sicherheitsgefühl durch höhere Frequentierung und fördert die wirtschaftliche Belebung des Areals – ganz nach dem Vorbild moderner Bahnhöfe in anderen europäischen Großstädten. Die Aufenthaltsqualität würde durch derartige Maßnahmen massiv steigen.

U-Bahn Durchgang
© Katharina F Roßboth

Ein weiterer, kritischer Punkt betrifft die Verkehrsführung rund um den Bahnhof, insbesondere die geplante Errichtung eines durchgängigen Fahrradwegs. Die Förderung des Radverkehrs ist zweifellos ein wichtiges Ziel, doch sie darf nicht zu Lasten des Wirtschaftsverkehrs gehen. Lokale Betriebe, Lieferdienste und Handwerksbetriebe sind auf funktionierende Ladezonen und ungehinderten Zulieferverkehr angewiesen. Eine überdimensionierte Radspur, die den Verkehrsfluss behindert oder Ladebereiche einschränkt, würde diesen Betrieben empfindlich schaden.

Ebenso gilt es, die bestehende Bushaltestelle sinnvoll in das neue Konzept zu integrieren. Diese darf keinesfalls durch den Fahrradweg unterbrochen oder unzugänglich gemacht werden. Ein harmonisches Zusammenspiel aller Verkehrsformen – Fußgänger:innen, Radfahrer:innen, öffentlicher Verkehr und Wirtschaftsverkehr – ist essenziell für das Funktionieren des gesamten Bahnhofsareals.

Die Neugestaltung des Bahnhofs Meidling bietet eine einmalige Chance, den Stadtteil aufzuwerten und funktional zu verbessern. Nur so kann ein zukunftsweisender, lebendiger und gerechter Stadtraum entstehen.

Meidling Hauptstraße Außenbereich
© Katharina F Roßboth


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