Second-Hand zu Weihnachten: Immer mehr Gebrauchtes unter dem Christbaum
Einzigartige Altwaren-Fundstücke als persönliche Geschenke immer beliebter – Spielwaren, Vintage-Mode, Haushaltswaren und Einrichtungsgegenstände gefragt – 600 Altwarenhändler in Wien
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Eine Spielzeugeisenbahn für die Kinder, Lilienporzellan für Mama, ein Vintage-Designerschal für Papa oder eine Kalmar-Stehlampe für die Freundin: Was früher ungewöhnlich war, ist heute ein klarer Weihnachtstrend. Immer mehr Menschen legen heuer Second-Hand-Geschenke unter den Christbaum. Der Kauf von Dingen aus zweiter Hand ermöglicht persönliche, individuelle Geschenke, schont die Umwelt und stellt eine leistbare Alternative dar.
„Der Trend zum Second-Hand- und Vintage-Konsum verfestigt sich – sowohl beim Kaufen für den eigenen Gebrauch als auch beim Schenken“, sagt Timea Oberwagner, Berufsgruppenbeauftragte der Altwarenhändler in der Wirtschaftskammer Wien. Bewusstes und zielgerichtetes Einkaufen prägt das aktuelle Konsumverhalten. Die Menschen überlegen genau, wofür sie ihr Geld ausgeben. Der Trend zum nachhaltigen Schenken wirkt als positiver Impuls für die Altwarenhändler. Immer mehr Wienerinnen und Wiener möchten Dinge weitergeben, die Wert haben und nicht neu produziert werden müssen.
Viele Schätze entdeckt man nur, wenn man selbst durch die Läden geht, stöbert und sich inspirieren lässt.

Timea Oberwagner
Berufsgruppenbeauftragte der Altwarenhändler in der Wirtschaftskammer Wien
Jüngere Zielgruppen prägen den Trend
Vor allem Jüngere unter 35 Jahren haben positive Erfahrungen mit dem Second-Hand-Kauf gemacht und greifen deshalb auch beim Schenken zunehmend auf Altwaren zurück. Gebrauchte Waren werden deutlich selbstverständlicher angenommen, sowohl aus Nachhaltigkeitsgründen als auch wegen ihrer Einzigartigkeit. Second-Hand gilt als Statement und nicht mehr als Kompromiss.
Besonders gefragt: Mode, Spielsachen, Keramik und Einrichtungsstücke
„Viele Kundinnen und Kunden suchen gezielt nach Einzelstücken, die Erinnerungen wecken und eine Geschichte erzählen“, erklärt Oberwagner. Ein Porzellanteller aus Großmutters Zeiten, eine alte Kamera oder eine Vinyl-Schallplatte kann mehr Freude bereiten als ein neues Produkt. Diese Geschenke werden als persönlich, nachhaltig und emotional wahrgenommen.
Im heurigen Weihnachtsgeschäft berichten die Händler von klaren Favoriten: Vintage-Mode, Schmuck, alte Spielsachen, Haushaltswaren, Keramik und Einrichtungsgegenstände stehen besonders hoch im Kurs. Auch Klassiker aus den 1950er- bis 1980er-Jahren, darunter Lampen, Spiegel, Porzellanservice oder Schallplatten, sind stark nachgefragt.
Flohmärkte und stationäre Altwarenhändler bieten einzigartiges Einkaufserlebnis
Der Besuch im Geschäft oder am Flohmarkt lohnt sich besonders in der Vorweihnachtszeit. Viele Schätze lassen sich nur durch persönliches Stöbern entdecken. Entsprechend verzeichnen Wiens Flohmärkte und Altwarengeschäfte steigende Besucherzahlen. Besonders beliebt ist der Flohmarkt am Naschmarkt, der jeden Samstag zahlreiche Fundstücke mit Geschichte bietet. Darüber hinaus gibt es rund 250 stationäre Altwarenhändler in Wien, die eine große Auswahl an Unikaten bereithalten.
In Wien sind rund 600 befugte Altwarenhändler aktiv, etwa 250 von ihnen betreiben ein eigenes Geschäft. Neben Generalisten mit breitem Sortiment gibt es viele Spezialisten – von A wie Art Deco über L wie Lampen bis S wie Spielzeug. Auch auf Flohmärkten und online sind zahlreiche Händler vertreten.
Eine Übersicht der Geschäfte findet sich unter: www.altwaren-handel.at