Vor den Vorhang: Salon Helga
Seit über sechs Jahrzehnten wird am Bacherplatz 6 im fünften Bezirk frisiert, geplaudert und gelacht – der Salon Helga ist eine Institution, wie man sie heute nur noch selten findet.
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Mitten im 5. Wiener Gemeindebezirk liegt ein ganz besonderer Ort der Beständigkeit: der Salon Helga. Hier erwartet Besucher und Besucherinnen kein hip inszeniertes Interieur für soziale Medien, sondern etwas Seltenes – authentische Atmosphäre.
Wer das Friseurgeschäft betritt, bekommt nicht nur eine neue Frisur, sondern auch ein Stück gelebte Wiener Alltagskultur. Es riecht nach Pflegeprodukten, ein Radio dudelt leise im Hintergrund, Vorhänge sorgen für wohlige Privatsphäre. Und mitten in diesem charmant gealterten Ambiente steht Mary Radivojevic, die Seele des Salons.
Radivojevics Geschichte beginnt nicht in Wien, sondern in Serbien. In jungen Jahren zog sie zu ihren Eltern nach Österreich – eigentlich ohne Absicht, Friseurin zu werden. Doch eine Freundin, die bereits im Salon Helga arbeitete, überzeugte sie, eine Lehre zu beginnen. „Es war Zufall“, erzählt Mary schmunzelnd. „Aber ein guter.“ Der Beruf ließ sie nie mehr los. Heute, über drei Jahrzehnte später, steht sie selbstbewusst hinter dem Stuhl – als Inhaberin, Unternehmerin und leidenschaftliche Friseurin.
Seit 2004 führt sie den Salon, den sie von der legendären Frau Helga übernommen hat. Geblieben ist vieles: die gemütliche Einrichtung, die traditionelle Aufteilung, die treue Stammkundschaft – und das Versprechen, dass hier der Mensch im Mittelpunkt steht.
Der Salon Helga ist einer der wenigen Orte, an dem Zeit keine Rolle spielt. Beratung erfolgt ohne Blick auf die Uhr, Gespräche sind herzlich und persönlich, und die Atmosphäre gleicht eher einem Wohnzimmer als einem Friseurstudio. Vielleicht ist genau das der Grund, warum sich hier Generationen von Kundinnen und Kunden die Klinke in die Hand geben. Auch spontane Besuche sind willkommen: „Viele rufen morgens an oder kommen einfach vorbei – wenn es sich ausgeht, wird sofort losgelegt.“
Das Angebot ist breit gefächert: Ob klassische Haarschnitte für Damen und Herren, moderne Farb- und Strähnentechniken oder das Färben von Wimpern und Augenbrauen. Haarverlängerungen gibt es bewusst keine, denn im Salon Helga zählt das Echte, das Gewachsene.
Hundedame Tosca empfängt die Gäste meist schwanzwedelnd und trägt auf ihre ganz eigene Weise zur entspannten Stimmung bei. Wer den Salon betritt, hat das Gefühl, bei alten Freunden zu sein – kein Wunder, dass viele dem Salon seit Jahren treu bleiben. Andere wiederum entdecken den Salon gerade erst: Denn, wie Frau Radivojevic bemerkt, hat der 5. Bezirk in den letzten Jahren an Attraktivität gewonnen und zieht immer mehr junge Menschen und Studierende an. Für viele von ihnen ist der Salon Helga eine willkommene Alternative zur anonymen Schnellfriseur-Kette.
Ein Gerücht hält sich hartnäckig im Grätzl: Die Satiriker Dirk Stermann und Christoph Grissemann sollen gelegentlich im Salon vorbeigeschaut haben – immerhin liegt die Filmproduktion Hoanzl gleich ums Eck. Ob ihr Format Salon Helga tatsächlich hier seinen Ursprung hat? Zufälle gibt’s.
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