Botswana und Namibia stärken Handel durch Trans-Kalahari-Eisenbahn Projekt
Botswana und Namibia stärken Handel durch Trans-Kalahari-Eisenbahn Projekt
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Südafrika Logistik Schienenverkehr Verkehrsinfrastruktur/TiefbauDer Binnenstaat Botswana steht seit Langem vor der Herausforderung, seine Rohstoffe effizient zu exportieren. Dabei betroffen sind insbesondere die Sektoren Zement und Holzkohle aus den Mmamabula-Feldern. Bisher mussten diese Güter über weite Landrouten oder durch Nachbarländer transportiert werden, was mit hohen Kosten und langen Lieferzeiten verbunden war. Die geplante Trans-Kalahari-Eisenbahn soll mithilfe einer Machbarkeitsstudie bis März 2026 genau dieses Problem nun lösen. Durch eine direkte Bahnverbindung von Gaborone zum Tiefseehafen Walvis Bay in Namibia erhält Botswana erstmals einen eigenen Exportkorridor zum Atlantik. Dadurch sollen nicht nur die Transportkosten gesenkt und die Exportinfrastruktur verbessert, sondern auch wirtschaftliche Unabhängigkeit und regionaler Handel nachhaltig gestärkt werden.
Bereits umgesetzte Maßnahmen wie der One-Stop-Grenzposten in Trans-Kalahari/Mamuno, ein 24-Stunden-Grenzbetrieb und die gegenseitige Anerkennung von Ausweisen haben den Warenverkehr effizienter gemacht.
Während der Binationalen Kommission (BNC) in Windhoek wurden außerdem acht neue Abkommen zur Zusammenarbeit in Bereichen wie Energie, Arbeit und Technologie unterzeichnet. Beide Länder betonten ihre wirtschaftliche Partnerschaft, äußerten aber auch Sorge über sinkende Diamanteneinnahmen, die sie durch neue Strategien und eine stärkere Diversifizierung des Bergbaus ausgleichen wollen. Langfristig soll die Trans-Kalahari-Eisenbahn rund 90 Millionen Tonnen Kohle jährlich aus Botswana über Walvis Bay nach Indien und China exportieren und damit zu einem zentralen Wirtschaftskorridor der Region werden.
Die Trans-Kalahari-Eisenbahn bietet eine langfristige Lösung für Botswanas strukturelle Transportprobleme. Durch die neue Verbindung nach Walvis Bay in Namibia erhält das Binnenland endlich direkten Zugang zum Atlantik und kann seine Exportwege erheblich verbessern. Eine moderne Schienenanbindung senkt Transportkosten, steigert die Wettbewerbsfähigkeit von Rohstoff- und Güterexporten und entlastet gleichzeitig die Straßeninfrastruktur. Darüber hinaus hat sich das Vorhaben von einem reinen Kohleprojekt zu einem umfassenden „Entwicklungskorridor“ gewandelt, der vielfältige Handelsgüter und neue wirtschaftliche Möglichkeiten einschließt. Damit trägt die Trans-Kalahari-Eisenbahn nicht nur zur wirtschaftlichen Diversifizierung bei, sondern stärkt auch die regionale Integration und Zusammenarbeit im südlichen Afrika.
Stand: 21.10.2025