Zum Inhalt springen
Auf einer Meeresbucht fährt ein zweistöckiges Holzschiff. Im Hintergrund ist die Skyline der Stadt Hongkong
© Iakov Kalinin | stock.adobe.com

Hongkonger Bausektor: Zwischen Mega-Projekten und der Suche nach Innovation

Hohe Dichte, horrende Preise und eine alternde Bausubstanz schaffen Chancen für innovative Lösungen aus Österreich

Lesedauer: 2 Minuten

China Architektur
13.11.2025

Die 7,5-Millionen-Einwohner-Metropole Hongkong ist eine der am dichtesten besiedelten Städte der Welt. Bei einer Landfläche von nur 1.114 km² sind lediglich 24 % der Fläche bebaut, was in diesen urbanen Gebieten zu einer durchschnittlichen Bevölkerungsdichte von etwa 27.330 Personen pro km² führt. Der durchschnittliche Wohnraum pro Person beträgt dabei nur 13,3 m² – ein extremer Kontrast zu den 100 m², die einer Person in Österreich durchschnittlich zur Verfügung stehen. 

Die Erschwinglichkeit von Wohnraum ist ein drängendes Problem in Hongkong. Die Stadt wurde im „2025 Demographia International Housing Affordability Report“ zum 15. Mal in Folge zum am wenigsten erschwinglichen Wohnimmobilienmarkt der Welt gekürt.

Trotz eines Preisrückgangs von 20 % in den letzten fünf Jahren sind die Immobilienpreise mit durchschnittlich 22.734 Euro/m² die höchsten weltweit, gefolgt von Zürich (20.975 Euro/m²) und Singapur (20.114 Euro/m²). Diese hohen Preise sind das Ergebnis eines knappen Angebots und eines Mangels an hochwertigem Bauland. Daher ist der Bau weiterer bezahlbarer Wohnungen sowie die effiziente Nutzung von Land und öffentlichen Flächen entscheidend für die künftige Entwicklung Hongkongs. 

Die Bauindustrie, die 2023 etwa 4,4 % zum Bruttoinlandsprodukt beitrug und rund 350.000 Menschen beschäftigt, steht vor weiteren Herausforderungen: dem „doppelten Altern“ – sowohl der Bevölkerung als auch der Gebäude – und der begrenzten Rolle des öffentlichen Sektors bei der Förderung von Bauinnovationen.

Während der Anteil der über 65-Jährigen 2024 bereits 23,3 % betrug und bis 2036 auf 30 % steigen soll, hat sich die Zahl privater Gebäude, die 50 Jahre oder älter sind, im letzten Jahrzehnt von 3.900 auf 8.600 mehr als verdoppelt. 

Die Regierung investiert zwar weiterhin kräftig in Infrastruktur-Großprojekte (im Haushalt 2025–26 sind 13,3 Milliarden Euro bzw. 14,5 % der Gesamtausgaben dafür vorgesehen) und plant bis 2030 den Bau von 166.600 öffentlichen Wohnungen. Dennoch sind die Ansätze zur Förderung von Innovationen oft traditionell.

Initiativen wie der „Construction Innovation and Technology Fund“ (CITF) mit einem Volumen von 109,8 Millionen Euro oder das „Smart Government Innovation Lab“ sollen Abhilfe schaffen. Im Vergleich zu Ländern wie Singapur ist die Einführung moderner Methoden wie Building Information Modelling (BIM) oder Modular Integrated Construction (MiC) jedoch noch immer begrenzt. 

Bei einigen Akteuren ist jedoch ein Umdenken zu beobachten. Die Branche sucht aktiv nach neuartigen Produkten und Lösungen, um Effizienz und Nachhaltigkeit zu steigern. Hier eröffnen sich Chancen für internationale Unternehmen, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung (BIM, Robotik), innovative Baumaterialien, energieeffizientes Bauen (Stichwort Passivhaus-Technologie) und nachhaltige Konzepte. Projekte in der gesamten Greater Bay Area – einem Ballungsraum mit 66 Millionen Einwohnern und einem BIP von über 1,7 Billionen Euro – sowie in den Belt- and Road-Ländern bieten zusätzliches Potenzial.

Möchten Sie mehr über den Hongkonger und asiatischen Bausektor erfahren? Das AußenwirtschaftsCenter Hongkong sendet Ihnen gerne detaillierte Informationen zu, berät individuell und kann potenzielle Partner:innen für weiterführende Gespräche vermitteln.

Weitere interessante Artikel
  • Vier Holzwürfel mit Häkchen auf hellblauem Hintergrund

    12.11.2025

    Beantragung eines Geschäftsvisums für die Einreise in die VR China
    Weiterlesen
  • Flaggenmasten

    22.10.2025

    Internationale Mediations-Organisation IOMed nimmt Betrieb in Hongkong auf
    Weiterlesen
  • Internet und Netzwerke Icons verknüpft mit einer Netzkarte in Gehirnform, im Hintergrund Personen sowie eine Großstadtlandschaft bei Nacht

    10.10.2025

    Hongkongs Northern Metropolis: Chancen für österreichische Bau- und Infrastrukturunternehmen
    Weiterlesen