Zum Inhalt springen
In der rechten Bildhälfte wird eine leuchtende Glühbirne von der rechten Hand einer Person gehalten. Um die Glühbirne sind verschiedene Symbole in einzelnen Kreisen gelegt, zum Beispiel eine Pflanze, Windräder, eine Solaranlage oder eine Steckdose
© Monstar Studio | stock.adobe.com

Griechenlands Energie-Riese PPC schaltet um: Kohleblock „Ptolemaida 5“ wird für 300 Mio Euro auf Gasbetrieb umgerüstet

Offizieller Antrag gestellt – Umstellung bis 2027 geplant

Lesedauer: 1 Minute

Griechenland Energiewirtschaft Erneuerbare Energien Umwelttechnologie
30.10.2025

Der griechische Staatskonzern PPC hat einen weiteren entscheidenden Schritt im Zuge seines Kohleausstiegs getan. Wie berichtet wurde, hat der Konzern bei der Regulierungsbehörde für Energie (RΑΑΕΥ) offiziell den Antrag gestellt, den Kraftwerksblock „Ptolemaida 5“ von einem Kohle- in ein Gaskraftwerk umzuwandeln.

Diese bereits im vergangenen Jahr angekündigte Maßnahme ist ein Kernstück der Dekarbonisierungsstrategie des Konzerns. Die Umstellung der 350-MW-Anlage soll in zwei Phasen erfolgen: Zunächst wird sie in ein Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk (GuD) umgewandelt, bevor in einer zweiten Phase eine Dampfturbine mit einer Leistung von 150 MW hinzugefügt wird, um die Effizienz deutlich zu steigern.

Die Kosten für das gesamte Vorhaben werden auf über 300 Millionen Euro geschätzt. Laut Zeitplan sollen die Bauarbeiten im ersten Halbjahr 2026 beginnen und bis Ende 2027 abgeschlossen sein. Um den Kraftwerksstandort mit Brennstoff zu versorgen, wird zudem eine etwa 10 Kilometer lange Gaspipeline durch den Netzbetreiber DESFA gebaut, die im dritten Quartal 2027 fertiggestellt werden soll. 

Parallel: Massiver Ausbau von Energiespeichern

Neben der Umstellung des Kraftwerks treibt die DEH parallel ein ehrgeiziges Programm zum Ausbau von Speicherkapazitäten voran. Ein Schwerpunkt liegt auf großen Batteriespeicher-Projekten (BESS):

  • Im nordgriechischen Amyndeo entsteht ein neuer Batteriespeicher mit einer Leistung von 50 MW und einer Kapazität von 200 MWh, der das Stromnetz vier Stunden lang stabilisieren kann.
  • Zwei weitere Batteriespeicher an den Standorten der stillgelegten Kraftwerke Kardia und Meliti sind bereits in Bau. Sie werden eine Gesamtleistung von 98 MW und eine Kapazität von 196 MWh haben.

Noch größer sind die Pläne für Pumpspeicherkraftwerke, die die Topographie ehemaliger Kohlereviere nutzen:

  • In den ehemaligen Tagebauen von Kardia und Süd-Feld sind zwei Pumpspeicherprojekte mit einer Gesamtleistung von 560 MW in der Planung. Diese Projekte, die stillgelegte Bergbaustandorte in „grüne“ Speicherseen verwandeln, haben bereits die notwendigen Genehmigungen erhalten und befinden sich in einem fortgeschrittenen Planungsstadium.

Zudem haben die Bauarbeiten für eine neue hocheffiziente Gas- und Dampfturbinen-Anlage (GuD) auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks Kardia bereits begonnen.

Die Investitionen der PPC markieren eine fundamentale Transformation des griechischen Energiesektors – weg von der Kohle und hin zu einem flexiblen, auf Gas und erneuerbaren Energien basierenden System, das durch moderne Speicherlösungen abgesichert wird.

Weitere interessante Artikel
  • Person in orangem Schutzanzug mit Helm in Rückenansicht hockt am Boden vor großem Rohrsystem in einer Raffinerie und greift nach einer Leitung

    05.11.2025

    Belgien: Neue Vorbehandlungsanlage für Biokraftstoff-Rohstoffe mit österreichischem Know-How
    Weiterlesen
  • Strommasten unter leicht bewölktem aber blauen sonnigen Himmel

    20.10.2025

    Papua-Neuguinea: 3,4 Mrd. Kina für den Energiesektor benötigt
    Weiterlesen
  • Metallische Gastanks mit Röhren gegenüberliegend , in der Mitte betonierter, von Pflanzen durchbrochener Weg unter blauem Himmel mit Wolken

    18.11.2025

    Griechenland: Pipeline Thessaloniki–Skopje nach 13 Jahren wieder in Betrieb
    Weiterlesen