Zum Inhalt springen
Bewegungsunscharfe Lichtlinien eines Zuges, der auf Schienen fährt.
© Sergiy Serdyuk | stock.adobe.com

Großbritanniens Infrastrukturplan 2035

725 Milliarden Pfund für Energie, Transport und soziale Infrastruktur

Lesedauer: 1 Minute

Vereinigtes Königreich Energiewirtschaft Hochbau/Baustoffe Verkehrsinfrastruktur/Tiefbau
05.11.2025

Die britische Regierung hat eine Infrastruktur Strategie für die kommenden zehn Jahre vorgestellt. In Summe sollen GBP 725 Mrd. in Schiene, Straße und auch in soziale Infrastruktur wie Schulen und Krankenhäuser fließen. Ziel dieser Strategie ist es, Investitionssicherheit zu gewährleisten, das Wachstum in den 8 Fokussektoren der britischen Industriestrategie (u.a. Advanced Manufacturing, erneuerbare Energie, Verteidigung, Biowissenschaften) zu fördern und den Lebensstandard im ganzen Land zu verbessern. Für österreichische Unternehmen ergeben sich vielfältige Geschäftschancen.

Die neu aufgesetzte “National Infrastructure and Service Transformation Authority”, NISTA, berät die britische Regierung bezüglich neuer Projekte und verfolgt deren Umsetzung. Bisher sind knapp 800 geplante Infrastrukturprojekte in der „Infrastructure Pipeline“ gelistet. Man kann diese Datenbank nach Sektoren (Energie, Transport, Bildung etc.), Bearbeitungsstatus, Investitionsquelle und Regionen filtern.

Jedes Projekt enthält detaillierte Informationen und Optionen für private Investoren, denn ein guter Teil der notwendigen Mittel soll durch private Investitionen aufgebracht werden. Im Gegensatz zu Österreich ist im Vereinigten Königreich traditionell viel Infrastruktur im privaten Besitz. Auch öffentliche Mittel werden zur Verfügung gestellt: Gemäß dem Haushaltsplan der britischen Regierung sind bis 2030 Ausgabensteigerungen von jährlich 2,3 % geplant, so zum Beispiel für die Wasser- und Stromversorgung. Derzeit sind etwa 70 % der 725 Milliarden GBP über die Pipeline allokiert. Die größten Investitionen fließen in den Energiesektor (37 %), gefolgt vom Gesundheits- und Sozialwesen (17 %), Verkehr (14 %) sowie der Wasser- und Abwasserinfrastruktur (13 %)."

Ausgenommen von der Strategie sind übrigens ausgewählte nationale Großprojekte wie z.B. die Hochgeschwindigkeitszugtrasse HS2 oder das Kernkraftwerk Sizewell C. Die Regierungen von Nordirland, Schottland und Wales haben im Rahmen ihrer Kompetenzen eigene Infrastrukturpläne. Nur bezüglich Energie und digitaler Infrastruktur hat die britische Regierung die exklusive Kompetenz für das ganze Vereinigte Königreich zu planen.

Außerdem soll das Genehmigungsprozedere für Infrastrukturprojekte weiter vereinfacht und beschleunigt werde. Das britische Parlament steht kurz vor Beschluss der „Planning and Infrastructure Bill“. Zuletzt wurde z.B. der Bau einer zweiten Landebahn für den Flughafen London-Gatwick genehmigt.

Öffentliche Projektausschreibungen findet man im Vereinigten Königreich über den „Contracts Finder“. In der Praxis vertrauen viele Unternehmen auf kostenpflichtige Projektdatenbanken von z.B. Barbour ABI oder Glenigan, um Zugang zu Zusatzinformationen und Kontaktpersonen zu erhalten.

DasAußenwirtschaftsCenter London berät Sie gerne zu allen Fragen und Ihre nächsten Schritte auf den britischen Markt.

Weitere interessante Artikel
  • 5 Männer und 5 Frauen in einem Büro

    30.09.2025

    Fokuswoche Holz: Österreichs Holzkompetenz in Japan im Rampenlicht
    Weiterlesen