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Segelboot mit aufgespanntem Segel in Dämmerlicht auf Gewässer fahrend, das von Bergen eingefasst ist
© Anna Om | stock.adobe.com

Die maritime Industrie Italiens

Die Blue Economy auf einen Blick

Lesedauer: 2 Minuten

Italien Maritime Industry
10.06.2025

Wirtschaftliche Bedeutung und Wachstum

Die Bedeutung der maritimen Industrie für die italienische Wirtschaft und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf globaler Ebene ist unbestritten. Die Blue Economy Italiens hat einen Wert von 178,3 Mrd. Euro, was 10,2 % des BIP entspricht. Mit 227.975 Unternehmen und über 1 Mio. Beschäftigten generiert die Branche einen direkten Mehrwert von 64,6 Mrd. Euro mit einem Wachstum von 15,1 %.

Auch die Beschäftigung stieg um +6,6 %, viermal stärker als im restlichen Land (1,7 %), während die Anzahl der Unternehmen stabil blieb.

Italiens Stärke in der Schiffs- und Yachtindustrie 

Das italienische Ministerium für Unternehmen und Made in Italy hat die Nautikbranche offiziell in das „Libro Verde Made in Italy 2030“ aufgenommen – neben den traditionellen 4A-Sektoren: Automobil, Agrifood-Industrie, Möbel und Bekleidung. Italien zählt rund 350 Werften, die sich durch Nischen-Exzellenzen wie Luxusyachten, Arbeitsschiffe und Hybrid-Hochgeschwindigkeitsschiffe auszeichnen. Das größte europäische Schiffbauunternehmen, ansässig in Italien, produziert vorrangig Kreuzfahrt- und Militärschiffe.

Die wichtigsten Produktionsstandorte der Branche sind unter anderem Viareggio-Pisa, Rimini-Forlì, La Spezia, Massa, Genua, Neapel, Pesaro-Urbino, Ancona, Mailand-Bergamo, Turin, Görz-Triest. Eine ausgewogene Verteilung zwischen Ost- und Westitalien ist zu erkennen, wobei Nord- und Mittelitalien dominieren.

Rekordzahlen in der Freizeitbootbranche 

Im Jahr 2024 erreichte die italienische Freizeitbootbranche historische Höchstwerte: 

  • 8,4 Mrd. Euro Umsatz
  • 4,5 Mrd. Euro Exportwert
  • 32.000 direkte Beschäftigte 

Italien behauptet auch 2025 seine Spitzenposition bei Superyachten über 24 Meter Länge mit 572 von weltweit 1.138 im Bau befindlichen Yachten (50,3 % der globalen Produktion). Dennoch sank die Anzahl der Bestellungen um -4,6 %, während die Gesamtbranche einen moderaten Rückgang von -2,4 % verzeichnete. Dennoch bleibt Italien mit einer Gesamt-Yachtlänge von 22.195 Metern unangefochten an der Spitze.

Export, Handel und Herausforderungen

Die Exportzahlen italienischer Yachten und Boote erreichten 2024 einen Rekordwert von 4,5 Mrd. Euro, womit Italien weltweiter Marktführer bleibt. Trotzdem wächst in Europa die Besorgnis über steigende Handelszölle, die Lieferketten und Produktionskosten beeinflussen könnten. Der wichtigste Absatzmarkt bleibt die USA, obwohl dort ein Rückgang zu verzeichnen war. Bemerkenswert ist, dass der US-Export nach Italien zwischen 2023 und 2024 fast verdoppelt wurde.

Hafenwirtschaft und Passagierverkehr 

Die 62 italienischen Handelshäfen schlugen 2024 insgesamt 480,7 Mio. Tonnen Güter um (+1,33 %). Während feste Massengüter auf 48,8 Mio. Tonnen sanken (-5,92 %), stiegen flüssige Massengüter auf 169,9 Mio. Tonnen (+1,57 %).

Im Import/Export-Containerverkehr wurden 6,9 Mio. TEU abgewickelt (-0,27 %), während der Transshipment-Verkehr auf über 5 Mio. TEU stieg (+14,93 %).

Der Ro-Ro-Verkehr umfasste 6,2 Mio. Einheiten (Lkw und Sattelanhänger) (-1,57 %).

Der Passagierverkehr erreichte mit 73,3 Mio. Passagieren einen Höchststand (+3,53 %), verteilt auf Nahverkehr (+3,52 %), Fähren (+3,43 %) und Kreuzfahrten (+3,70 %). 

Geschäftschancen für Österreich 

„Made in Italy“ führt internationale Ranglisten in der maritimen Industrie an und die vielversprechende Entwicklung Italiens in diesem Sektor - steigender Umsatz, starke Exportzahlen, wachsende Beschäftigung und eine robuste Hafeninfrastruktur– eröffnet auch österreichischen Unternehmen attraktive Geschäftsmöglichkeiten.

Für detaillierte Informationen zum Maritimen Sektor Italiens kontaktieren Sie das AußenwirtschaftsBüro Padua!

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