Japan erweitert Fachkräfteprogramm – Neue Chancen für Österreichs Wirtschaft
Fachkräftemangel und neue Visaregelungen treiben Japans Nachfrage nach internationaler Expertise – Österreich ist bestens positioniert, einen Beitrag zu leisten.
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Japan Tourismus Know-How & InfrastrukturJapan befindet sich im Wandel: Mit umfassenden Reformen in der Einwanderungs- und Arbeitsmarktpolitik öffnet das Land seine Türen zunehmend für qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland. Laut aktuellen Regierungsdaten erreichte die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte mit dem Specified Skilled Worker (SSW)-Visum Mitte 2025 einen Rekordstand von 336.196 Personen – ein Anstieg von über 18 % in nur sechs Monaten.
Eine aktuelle Umfrage der Wirtschaftszeitung Nikkei unter 141 führenden Unternehmen zeigt: 98 % der befragten japanischen Führungskräfte unterstützen die Politik, mehr internationale Fachkräfte ins Land zu holen. Dabei geht es nicht nur um die Abdeckung von Personalengpässen, sondern auch um die gezielte Förderung von Innovation durch Diversität. Besonders gefragt sind Fachkräfte in Bereichen wie Maschinenbau, Pflege, Lebensmittelverarbeitung, künstliche Intelligenz und Bauwesen. Österreichische Unternehmen mit internationaler Ausrichtung oder Asienbezug können von diesem Umfeld wesentlich profitieren.
Neben dem bestehenden SSW-System wird ab April 2027 das neue Programm Employment for Skill Development (ESD) starten, das eine strukturierte und rechtlich besser abgesicherte Qualifikations- und Migrationsstrategie etablieren soll. Es erlaubt längere Aufenthalte, flexiblere Arbeitgeberwechsel und setzt auf eine gezielte Ausbildung über drei Jahre hinweg. Unternehmen in ländlichen Regionen sollen künftig deutlich mehr ausländische Arbeitskräfte aufnehmen dürfen – eine Maßnahme gegen Landflucht und Fachkräftemangel. Trotz breiter Zustimmung zur Zuwanderung bleiben Herausforderungen wie Sprachbarrieren, rechtliche Komplexität und gesellschaftliche Integration bestehen.
Der Kurs ist klar: Japan setzt auf qualifizierte Zuwanderung als Schlüssel zur wirtschaftlichen Stabilität. Für Österreich ergeben sich daraus neue Potenziale: Diese reichen von der Entsendung österreichischer Fachkräfte über Ausbildungspartnerschaften bis hin zu Kooperationsprojekten in besonders gefragten Branchen.
Bei Fragen zum Inhalt des Artikels wenden Sie sich bitte direkt an Frau Christina Schösser (+81-3-34031777).