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Mongolei: Neuer Wirtschaftsbericht 

Unser AußenwirtschaftsCenter in Peking hat die wichtigsten Informationen zur mongolischen Wirtschaft für Sie zusammengefasst

Lesedauer: 3 Minuten

Mongolei

Der Erholungskurs nach der Covid-19-Pandemie setzt sich mit beachtlichem Tempo fort. Laut der Economist Intelligence Unit verzeichnet die mongolische Wirtschaft 2023 ein Wachstum von 6,8 Prozent. Nach einem starken Anstieg im ersten Halbjahr 2023, vor allem getrieben durch den Bergbausektor nach der Grenzöffnung zum wichtigsten Handelspartner – China – Ende 2022, verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum im weiteren Verlauf des Jahres. Diese Entwicklung verdeutlichte die starke Abhängigkeit der mongolischen Wirtschaft vom Bergbau und ihre Anfälligkeit für dessen Zyklen. Aufgrund der moderaten Wachstumsaussichten in China und Unsicherheiten bei Kohleverträgen droht ein Rückgang bei den Bergbauexporten. Weitere Risiken wie Inflationsdruck durch fiskale Expansion und geopolitische Spannungen im Nahen Osten könnten zu höheren Ölpreisen führen. Daher ist die Diversifizierung der mongolischen Wirtschaft und die Stärkung ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber Rohstoffpreisschwankungen von oberster Priorität.

Für die mittelfristige Zukunft wird ein dynamisches Wirtschaftswachstum von durchschnittlich über 6 % in den Jahren 2025 – 2026 prognostiziert. Dieser Aufschwung wird vor allem durch einen deutlichen Anstieg der Produktionskapazitäten im Bergbau angetrieben. Oyu Tolgoi, die größte Mine des Landes, soll bis 2025 die Produktion mehr als verdoppeln.

Die Inflation befindet sich auf einem Abwärtstrend, liegt aber nach wie vor mit 10,3 % im Jahr 2023 über dem Ziel der Bank of Mongolia (4-8 %).

Ausländische Direktinvestitionen (FDI) und subventionierte Kredite im Rahmen des staatlichen Konjunkturprogramms unterstützten auch private Investitionen im Bergbau- und Dienstleistungssektor. Nach einem eher starken Einbruch 2020 (-28,8 %) haben sich die FDIs wieder deutlich erholt. 2023 wurden ausländische Direktinvestitionen im Wert von USD 2,8 Milliarden (+12 %) verzeichnet.

Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich 

Österreichs Wirtschaftsbeziehungen mit der Mongolei werden vor allem durch das Projektgeschäft geprägt und unterliegen großen Schwankungen.

Während die österreichischen Ausfuhren in die Mongolei während der Pandemiejahre rückläufig waren (-17.5 % in 2020 und -6,1 % in 2021), wurde in 2022 ein starker Rebound von +69,2 % verzeichnet (38,9 Mio. Euro) Im Jahr 2023 registrierten hingegen sowohl die Importe als auch die Exporte im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang. Die österreichischen Ausfuhren in die Mongolei beliefen sich auf 36,7 Mio. Euro, dies entspricht einem Rückgang von 5,7 %. Die Einfuhren mongolischer Waren in Österreich sanken währenddessen um 40 % (5,4 Mio. Euro). Österreich weist damit gegenüber der Mongolei einen deutlichen Handelsbilanzüberschuss auf (31,3 Mio. Euro).

Wichtigste österreichische Exportprodukte in 2023 waren Maschinen, Apparate und mechanische Geräte (10,8 Mio. Euro; +128 %), optische/ photographische Geräte, Mess- und Prüfinstrumente (8,7 Mio. Euro; +10,5 %), Kraftfahrzeuge und Motorräder (6,2 Mio. Euro; -60,6 %) (v.a. PKW) sowie Waren aus Eisen und Stahl (2,6 Mio. Euro; +1981 %).

2023 brachen die österreichischen Importe aus der Mongolei stark ein (-40 %). Österreich bezieht aus der Mongolei in erster Linie Waren tierischen Ursprungs (v.a. Därme) (3,1 Mio. Euro; +9,3 % - dies entspricht beinahe 60 % der gesamten Einfuhren aus der Mongolei im Jahr 2023).

Gefolgt von Erzen, Schlacke und Aschen (1,5 Mio. Euro; -72,2 %) und Strickbekleidung (673.000 Euro; +44,3 %).

Das bestehende Abkommen zur konzessionellen Finanzierung (Soft Loan) zwischen Österreich und der Mongolei wurde 2022 um zwei weitere Jahre verlängert und läuft im Mai 2024 aus.


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Stand: 04.04.2024

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