Top-Wert bei Betriebsübernahmen
Nachfolger gesucht und gefunden
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260 Betriebe wurden im Burgenland laut aktueller Wirtschaftskammerstatistik im Vorjahr übergeben. Jede zweite Betriebsübernahme erfolgte innerhalb der Familie. Am 4. November gibt es bei der Betriebsnachfolgemesse in der Wirtschaftskammer in Eisenstadt die nächste Gelegenheit, um nach einem erfolgreichen Unternehmen, das zur Übernahme ansteht, Ausschau zu halten.
Insgesamt wechselten im Burgenland seit dem Jahr 1998 rund 5.000 Unternehmen den Eigentümer. Das Vorjahr lag dabei mit 260 Übergaben nur knapp hinter dem Spitzenwert von 2023 (268).
Von 2020 bis 2029 werden laut KMU-Umfrage österreichweit rund 51.500 Übergaben erwartet, – das sind rund 23 Prozent aller Arbeitgeberbetriebe, - an denen knapp 71.000 Arbeitsplätze hängen. „Das zeigt: die Unternehmensnachfolge ist eine wirtschaftliche und beschäftigungspolitische Schlüsselaufgabe. Jede gelungene Übergabe sichert Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung“, gibt Wirtschaftskammerpräsident Mst. Andreas Wirth zu bedenken.
Spitzenreiter Gastronomie
Auch wenn die meisten Übernahmen auf die Sparte Gewerbe und Handwerk (30 Prozent) entfielen, war doch die Gastronomie die dominierende Einzelbranche. Generell wurde im Vorjahr fast jedes zweite Unternehmen innerhalb der Familie übergeben. „Familienunternehmen sind für die Zukunftsfähigkeit eines Standorts äußerst wichtig“, betont Wirth: „Hier wird in Generationen - somit langfristig - gedacht und dadurch besonders danach getrachtet, den Betrieb wirtschaftlich erfolgreich weiterzugeben.“
Ein Best-Practice-Beispiel: der Landgasthof „Sebastiankeller“ der Familie Landauer in Oggau. „Unser Lokal gibt es bereits seit 1972 - eröffnet haben es die Großeltern, später wurde es an meine Eltern übergeben. Ende 2024 habe dann ich mich entschlossen, den Betrieb von ihnen zu übernehmen. Bei der Wirtschaftskammer Burgenland wurden wir in Bezug auf eine Übernahme bestens beraten“, schildert Neo-Betreiber Bernhard Landauer.
Mehr Investitionen, mehr Jobs
„Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten müssen wir sicherstellen, dass Betriebsübernahmen so einfach, rasch und mit so wenig Bürokratie wie möglich über die Bühne gehen“, fordert Wirth: „Erfolgreiche Betriebsübergaben schaffen Investitionen und sichern Jobs. Betriebe wie diese sind unverzichtbar. Um Unternehmensnachfolgen zu erleichtern und abzusichern, sind gezielte Maßnahmen erforderlich. Ein wichtiger erster Schritt in die richtige Richtung ist die im Regierungsprogramm angekündigte Erhöhung des Freibetrags für Veräußerungsgewinne. Eine weitere Forderung unsererseits ist die Einführung eines Beteiligungsfreibetrages von bis zu 100.000 Euro, der über fünf Jahre absetzbar ist.“
Betriebsnachfolge-Messe
Eine Plattform für Unternehmer, um potenzielle Nachfolger zu treffen und sich über die verschiedenen Aspekte der Betriebsnachfolge zu informieren, bittet auch heuer wieder die Betriebsnachfolge-Messe der Wirtschaftskammer, die am 4. November in Eisenstadt stattfindet.
>> Mehr Infos zur Betriebsnachfolge
„Hof-Übergabe“: Ossi (l.) und Sonja Landauer mit Sohn und Nachfolger Bernhard
Wirtschaftskammerpräsident Mst. Andreas Wirth // Fotos © WKB