Person in Schutzbekleidung mit Schutzhelm arbeitet in einer Raffinerie
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Mineralölindustrie, Fachverband

Mineralölindustrie: Versorgungssicherheit muss weiterhin im Fokus stehen

Vertraglich vereinbarte Belieferung von Tankstellen und Versorgung Österreichs mit Erdölprodukten ist gewährleistet

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Die Versorgung von Tankstellen und für vertraglich vereinbarte Lieferungen ist von Seiten der Mineralölindustrie derzeit gesichert. Die Nachfrage ist trotz gestiegener Preise hoch. Vor diesem Hintergrund halten wir Entlastungsmaßnahmen für gut nachvollziehbar und notwendig. Hier sollte die Bundesregierung eine praktikable, schnell umsetzbare und möglichst zielgerichtete Lösung finden, die die Versorgung nicht beeinträchtigt.

Diversifizierung von Energieträgern

Der Krieg in der Ukraine bringt großes Leid über die Menschen vor Ort und führt auch hierzulande zu Angst und Verunsicherung. Die weitere Entwicklung, auch was die Energie- und Rohstoffpreise betrifft, ist aus derzeitiger Sicht noch schwer abzuschätzen. Die Marktlage dürfte in nächster Zeit angespannt bleiben. Umso wichtiger ist jetzt, eine bessere Diversifizierung von Energieträgern anzusteuern.  

Die gestiegenen Preise für Mineralölprodukte wie Benzin, Diesel und Heizöl sind in erster Linie auf geopolitische Risikoaufschläge in Zusammenhang mit dem Krieg zurückzuführen. Die Nachfrage ist jedoch trotz gestiegener Preise weiterhin groß, was auch daran liegt, dass in benachbarten Ländern, wie Schweiz und Deutschland, im Vergleich zu Österreich die Preise noch höher liegen.  

"Aus Gesprächen weiß ich, dass viele Autofahrerinnen und Autofahrer nun versuchen Treibstoff zu sparen und nicht volltanken, wenn es nicht sein muss. Das trifft aber nicht auf alle zu, denn viele Österreicherinnen und Österreicher sind auf das Auto angewiesen. Daher ist es wichtig, auch weiterhin darauf zu achten, mit welchen Maßnahmen Kundinnen und Kunden entlastet werden können", meint Hedwig Doloszeski, Geschäftsführerin des FVMI. 

Mineralölbranche auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft

„Unsere Mitgliedsunternehmen haben den Weg in eine klimaneutrale Zukunft bereits eingeschlagen, was viele innovative Herangehensweisen und klimafreundliche Projekte zeigen. Wir verfolgen weiterhin das Ziel, die Energieversorgung künftig auf eine breitere Basis zu stellen und dabei verstärkt auf treibhausgasneutrale Energie zu setzen. Die Technologieoffenheit und Energievielfalt mit einem starken Fokus auf Klimaschutz ist aus unserer Sicht der richtige Weg für eine ebenso sichere wie nachhaltige Versorgung“, meint Doloszeski.  

Die Verwendung und Beimengung von Biokraftstoffen ist eine Maßnahme von vielen, um auch in Zukunft eine möglichst breite Versorgung sicherzustellen. Die lokale Industrie ist gewappnet, diesen Schritt in Österreich umzusetzen. 

Vor dem Hintergrund der aktuellen Krise und der damit verbundenen Energie-Diskussion muss auf die Rolle der Mineralölunternehmen als Garant für die Versorgungssicherheit hingewiesen werden: "Unsere Mitgliedsunternehmen können ihren vertraglich vereinbarten Lieferungen derzeit vollumfänglich nachkommen. Auch die Versorgung an Tankstellen ist gesichert. Die vorausschauende Politik der Unternehmen erweist sich als richtig und sorgt für gut gefüllte Tankreserven bzw. gesicherte Pflichtnotstandsreserven", sagt Doloszeski.

Durch die Haltung von Pflichtnotstandsreserven an mehr als 40 Standorten kann die Republik Österreich bei Versorgungsengpässen rasch und effizient auf Krisenvorräte zurückgreifen. Mit den von Seiten der ELG (Erdöl-Lagergesellschaft) als "Zentrale Bevorratungsstelle" und deren Vertragspartnern gehaltenen Mengen von rund 3 Mio. Tonnen ist eine Krisenversorgung Österreichs sichergestellt.

Grundlage ist das Erdölbevorratungsgesetz 2012, demnach eine Verpflichtung zur Haltung von Notstandsreserven für Erdöl und Mineralölprodukte besteht. Deren Umfang beträgt mindestens 25 Prozent bzw. 90 Tage der Nettoimporte des vorangegangenen Jahres.

Stand: 16.03.2022