Rückenansicht zweier Personen in roter und blauer Arbeitshose in Werkhalle stehend, optisch eingefasst durch Metallröhre
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Metalltechnische Industrie, Fachgruppe

Jeden Tag ein Stück besser

Krenhof ist einer der modernsten Mittelserienhersteller für Schmiedeteile in Europa. Mit zwei Standorten in Köflach und 280 Mitarbeitern werden jährlich 12 Millionen metalltechnische Teile für namhafte Konzerne aus den verschiedensten Branchen hergestellt. Wir haben bei Vorstand Matthias Hartmann nachgefragt, was aktuelle Herausforderungen als Obmannstellvertreter der Metalltechnischen Industrie sind.

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11.05.2023
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Was zeichnet Ihr Unternehmen aus? Was unterscheidet Ihr Unternehmen vom Mitbewerb?

Matthias Hartmann:  300 Jahre Tradition! Schmieden lernt man nicht in der Theorie. Da braucht es Jahre. Wir können insgesamt 300 davon vorweisen. Bis 1980 war es nur Handwerkzeug.  Dann erkannte man, dass dieser Markt auch für Qualitätshersteller endgültig schrumpfen würde. Anstatt auf verlorenem Posten zu kämpfen, entschied man, die Schmiedekompetenz auch der Industrie anzubieten. KRENHOF als Gesenkschmiede war geboren und wurde in der Folge konsequent entwickelt. Damals haben 117 Mitarbeiter 1.000 t Stahl verschmiedet, heute machen 300 Leute 30.000 t. Unser Unternehmen ist heute sehr gut digitalisiert und wir besitzen eine enorme Innovationsdynamik.

Was sind die großen Herausforderungen in Ihrem Unternehmen?

Matthias Hartmann: Wir haben als Hersteller von Sicherheitsteilen mit höchsten Ansprüchen an der Qualität zu tun. Unsere Kunden aus der Industrie sind auch in der Logistik nicht gerade pflegeleicht.

Wie sehen Sie als Obmannstellvertreter die Zukunft der Metalltechnischen Industrie im Allgemeinen?

Matthias Hartmann: Auf die Metalltechnische Industrie in Europa und damit auf Europa selbst kommen schwere Zeiten zu. Der radikale Schwenk Richtung Dominanz der Umweltpolitik und der zunehmende Protektionismus stellen unsere Geschäftsmodelle in Frage. Gleichzeitig steigen die Arbeitskosten und der jahrzehntelange Ausbau der Arbeitnehmerrechte macht uns immer unproduktiver. Als jüngstes Beispiel sehen wir die Streiks in den Sozialberufen. Da können wir nur eindringlich warnen. Wenn das auch bei uns kommt, werden wir zusperren. Im globalen Wettbewerb können wir nichts weiterwälzen. Die meisten "Geschenke" der Politik an die Arbeitnehmer zahlen eigentlich die Firmen. Meistens fangen diese Privilegien im öffentlichen Dienst an und werden dann auf die Privatwirtschaft übertragen. Vom Staat selbst werden eigentlich auch unsere Mitarbeiter ausgesaugt, Stichwort kalte Progression. Wir werden uns da alle überlegen müssen welches Europa wir wollen. Ich denke es wäre nicht klug die Kuh zu schlachten, wenn wir weiter Milch trinken wollen. Ich bin immer für Partnerschaft aber das heißt geben und nehmen.

Wie bewerten Sie den Standort Steiermark im internationalen Vergleich?

Matthias Hartmann: Österreich und die Steiermark sind bei aller eben geäußerten Kritik sicher noch gute Standortregionen. Aber auch hier gilt der Anspruch besser zu werden. 

Vielen Dank für Ihre Zeit, Herr Hartmann und viel Erfolg und alles Gute weiterhin!

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Daten und Fakten zum Standort:

Gründungsjahr:
eigentlich im 17. Jahrhundert, am heutigen Standort seit 1918

Umsatz 2019:
50 Millionen Euro

Standorte:
zwei (beide in Köflach)

Mitarbeiterzahl: 
280