
Künstliche Intelligenz im Klassenzimmer
KI und Bildung müssen kein Widerspruch sein. Beim dritten KI:Kompass wurden fünf Perspektiven für das Klassenzimmer von morgen aufgezeigt.
Lesedauer: 1 Minute
Ist Künstliche Intelligenz der Startschuss für eine neue Ära des Lernens - oder das Ende eigenständigen Denkens? Rund 70 Gäste suchten beim KI:Kompass Vol#3 im MAKERSPACE Carinthia nach Antworten. KI-Expert:innen, Pädagog:innen und ein Jugendvertreter diskutierten dabei über Chancen, Risiken und Verantwortung im Bildungswandel.
Nach einem praxisorientierten Workshop warf das prominent besetzte Podium einen kritischen Blick nach vorn: Wie muss Bildung gestaltet sein, wenn KI-Tools wie ChatGPT, Midjourney oder Perplexity jederzeit verfügbar sind? „Bildung darf nicht vor der Realität fliehen, sonst ist sie morgen wertlos“, mahnte Jugendvertreter Michael Griesser. Der Schüler forderte ein System, das nicht nur technologische Entwicklungen anerkennt, sondern junge Menschen gezielt auf eine durch KI geprägte Zukunft vorbereitet.
KI kann niemals Lehrpersonen ersetzen
Für Momo Maximilian Feichtinger, Gründer der ZukunftBilden GmbH, ist klar: „Die KI-Entwicklungen erzwingen eine Bildungsrevolution, wenn Bildung weiterhin Leute auf ihre Zukunft vorbereiten soll.“ Statt Bulimie-Lernen brauche es neue Prüfungsformate, die echte Kompetenzen messen. Dass bei aller Digitalisierung die Rolle der Lehrkraft unersetzlich bleibt, betonte Isabella Penz, Bildungsdirektorin Kärntens: „KI wird oder kann niemals Lehrpersonen ersetzen.“ Vielmehr brauche es pädagogisch fundierte Konzepte, um das Potenzial der KI verantwortungsvoll zu nutzen.
Einigkeit herrschte darüber, dass Lernen in Zukunft stärker als Teamaufgabe verstanden werden muss. „Schule, Eltern und Unternehmen müssen gemeinsam den Raum für lebenslanges Lernen gestalten“, sagte Tanja Krammer von der Universität Klagenfurt. Der Ausbau digitaler Infrastruktur, inklusive barrierefreier Zugänge, sei dabei ebenso zentral wie die finanzielle Absicherung. Christian Kollegger, CEO des Streamingunternehmens Streamdiver, warnte indes vor überzogenen Erwartungen: „Bevor wir KI-Feuerwerke zünden, brauchen wir intelligente Plattformen, die im Alltag funktionieren.“ Funktionalität und einfache Bedienung müssten vor medialem Effekt stehen.
Der Abend zeigte: Die Diskussion um KI in der Bildung ist vielschichtig - und dringend notwendig. Wenn alle Beteiligten an einem inklusiven, upgrade-fähigen Lernökosystem mitwirken, könnte aus der vermeintlichen Verdummungsmaschine tatsächlich eine Lernrevolution werden.
Alle weiteren Infos sowie Fotos auf: www.kikompass.at