Lächelnde Person sitzt hinter Steuerrad eines LKWs und blickt aus geöffneter Türe
© Pixel-Shot | stock.adobe.com

Fachverband Güterbeförderung entschieden gegen jegliche Ausbeutung bei Paketzustellern

Bis zu 500.000 Pakete werden in Österreich pro Tag zugestellt - Enormes Wachstum bei Kleintransporteuren brachte auch schwarze Schafe mit sich

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 18.12.2023

Der Paket-Boom – vor allem um die Weihnachtszeit - ist für die Branche der Kleintransporteure deutlich spürbar, die Mehrbelastung entsprechend groß: Laut aktuellen Berechnungen werden 9 Millionen Geschenke in Österreich online bestellt. Kleintransporteure sind Grundversorger und System-Erhalter. Von pharmazeutischen Zustellungen für Apotheken und medizinischen Einrichtungen, über Essenslieferungen, bis zur Versorgung von Lebensmittelhandel und Geschäften sind sie aus der heimischen Wirtschaft – und auch Gesellschaft – nicht wegzudenken. Das enorme Wachstum stellt die Branche allerdings nicht nur um die Weihnachtszeit vor Herausforderungen: 2015 wurden in Österreich 140 Millionen Pakete zugestellt, im Vorjahr (2022) waren es schon 325 Millionen. Für heuer erwartet die Regulierungsbehörde RTR einen weiteren Zuwachs auf rund 351,5 Millionen (+8,4 % zu 2022).  

Fachverbandsobmann Fischer und Branchensprecherin Pokorny fordern faire Vertragsverhältnisse 

Um dem enormen Wachstum standzuhalten, mussten große Teile der Branche auch auf Subunternehmen setzen. „Wie in jeder stark wachsenden, flächendeckenden Branche gibt es auch bei den Paketzustellern schwarze Schafe und Negativbeispiele. Sie stehen aber nicht repräsentativ für die gesamte Branche“, so Markus Fischer, Obmann des Fachverbands Güterbeförderung in der WKÖ.  

Pokorny: Stellen uns als gesamte Branche entschieden gegen Ausbeutung 

"Hunderttausende Pakete werden von rund 8.000 Kleintransporteur-Unternehmen in Österreich jeden Tag verlässlich zugestellt, dennoch berufen sich Außenstehende oft auf eine Handvoll von Negativbeispielen, um die Branche zu beschreiben", so die Branchensprecherin für Kleintransporteure, Katarina Pokorny, die gleichzeitig betont: "Unzumutbare Arbeitsbedingungen und Vertragsverhältnisse dürfen wir natürlich nicht einfach zur Kenntnis nehmen. Als Interessenvertretung der gesamten Branche stellen wir uns entschieden gegen jegliche Ausbeutung." 

Politik für Änderung der Rahmenbedingungen gefordert 

Strukturelle Rahmenbedingungen zu schaffen, welche die Arbeit der Paketzusteller insgesamt erleichtern und verbessern, liegt allerdings klar in der Verantwortung der Politik. Überlegungen, ein eigenes Gütesiegel des Zentralverbands Spedition und Logistik einzuführen, kann Pokorny nicht nachvollziehen. "Es gibt bereits ein etabliertes Kleintransporteure (KT)-Gütesiegel. Wer Unternehmen mit diesem Gütesiegel beauftragt, kann Lohn- und Sozialdumping vermeiden", so Pokorny.

Als Interessenvertretung aller Kleintransporteure und Botendienste unterstützt die Branchenvertretung schon jetzt alle Unternehmen der Branche mit Serviceleistungen und Informationen rund um Qualitätssicherung und Rechtssicherheit. (PWK472/DFS)