Rückenansicht einer Person mit zum Dutt gebundenen Haaren, Hand mit Kugelschreiber an Kinn gestützt, im Hintergrund verschwommen weitere Personen an Tisch sitzend
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KV-Verhandlungen: Handelsobmann Trefelik irritiert, dass Gewerkschaft Arbeitgeberangebot negiert und stattdessen ihre Forderung erhöht

Arbeitgeber:innen legen duales Angebot, das Beschäftigten deutlichen Nettovorteil bringt und beim Einstiegsgehalt einem Plus von 11,13% entspricht

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Aktualisiert am 16.11.2023

"Besondere Zeiten brauchen besondere Lösungen - das gilt heuer mehr denn je. Daher haben wir heute ein duales Angebot vorgelegt, das die schwierigen Rahmenbedingungen berücksichtigt und gleichzeitig ein sehr attraktives Angebot für die Arbeitnehmer:innen darstellt", sagt Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich, nach der heutigen dritten Verhandlungsrunde zum Kollektivvertrag für die Angestellten und Lehrlinge im heimischen Handel. 

So bieten die Arbeitgeberverhandler:innen eine Erhöhung, die beim Einstiegsgehalt einem Plus von 11,13 % entspricht und sich aus 5 % KV-Erhöhung plus einer abgabenfreien Prämienzahlung von 800 Euro zusammensetzt. "Damit ist die Forderung der Gewerkschaft von 11 % erfüllt. Denn eine Prämienzahlung bringt einen deutlichen Nettovorteil", betont Trefelik.

Es ist bedauerlich, dass die Gewerkschaft heute absolut nicht bereit war, ernsthaft über unser Angebot zu diskutieren.

Aber auch bei den höheren Gehältern sieht das Angebot der Arbeitgeber:innen attraktive Nettoerhöhungen vor: Bei einem Bruttogehalt von 2.500 Euro entspricht das gesplittete Modell einem Gehaltsplus von 8,79 %, bei 3.000 Euro einer Erhöhung um 8,16 %. 

"Es ist bedauerlich, dass die Gewerkschaft heute absolut nicht bereit war, ernsthaft über unser Angebot zu diskutieren. Stattdessen hat sie uns mit einer Gegenforderung konfrontiert, die in der wichtigsten Gehaltsgruppe einer Steigerung um bis zu 11,55 % entspricht. Das heißt, die Gewerkschaft hat ihre Forderung sogar noch erhöht, anstatt einen Schritt auf uns zuzugehen. Auf dieser Basis können keine Verhandlungen in einem konstruktiven, sozialpartnerschaftlichen Stil stattfinden", sagt Trefelik. Und dies, obwohl die Arbeitgeberseite versucht hat, Brücken zu bauen: "Wir haben ein Umfeld, das von sinkenden Realumsätzen, Kostenexplosionen entlang der gesamten Lieferkette und Zukunftsunsicherheiten geprägt ist. Angesichts dieser herausfordernden Ausgangslage haben wir einen Riesenschritt auf die Arbeitnehmervertreter:innen zu gemacht", so Trefelik abschließend. (PWK399/DFS)