Autobahn in Vogelperspektive mit bewegungsunscharfen Fahrzeugen umgeben von grüner Landschaft
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WKÖ-Fachverband Güterbeförderung: „Lang-LKW sind ökologisch sinnvoll und ressourcenschonend“

Obmann Markus Fischer fordert die Schaffung der notwendigen politischen Rahmenbedingungen

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Aktualisiert am 20.11.2023

Gemäß einer vom deutschen Verkehrsministerium vorgelegten Prognose werde die Verkehrsleistung bis 2051 im Vergleich zu 2019 in allen Bereichen enorm ansteigen. Der LKW müsse zumindest noch bis Mitte des Jahrhunderts die Hauptlast des Güterverkehrs tragen. Unabhängig von der Antriebstechnologie gelte es, den LKW so effizient wie möglich einzusetzen und die dafür notwendigen politischen Rahmenbedingungen zu schaffen: „Wir Transporteure sind bereit, unseren Beitrag zur Erreichung der EU-Emissionsziele zu leisten. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die keiner aufwendigen Infrastruktur bedürfen“, betont Markus Fischer, Obmann des Fachverbands Güterbeförderung in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Nur noch zwei statt drei Zugmaschinen

Eine solche Möglichkeit sind Lang-LKW: "Der Einsatz von Lang-LKW ist ökologisch sinnvoll und zudem ressourcenschonend“, so der Fachverbandsobmann, der dazu festhält: "Ein Lang-LKW ist ausdrücklich kein Gigaliner, sondern ein LKW, der sich an das bestehende zulässige Gesamtgewicht hält. Er ist zwar länger, aber nicht schwerer als ein herkömmlicher LKW.“ Die Vorteile lägen auf der Hand:  Ein Lang-LKW habe eine längere Ladefläche und ermögliche dadurch eine effizientere Nutzung des verfügbaren Raums. Auf diese Weise kann er eine größere Menge an Gütern laden und transportieren als ein herkömmlicher LKW mit derselben Gewichtsgrenze. „Das führt zu einer höheren Effizienz und reduziert die Anzahl der erforderlichen Fahrten. Bei gleicher Kapazität werden nur noch zwei statt drei Zugmaschinen benötigt. Damit kann schon heute CO2 eingespart werden und zukünftig Strom bzw. Wasserstoff“, erklärt Fischer. Der Fachverband Güterbeförderung fasst die weiteren wesentlichen Vorteile eines Lang-LKW folgendermaßen zusammen:

  • Bessere Gewichtsverteilung: Ein Lang-LKW hat mehr Achsen als ein herkömmlicher LKW und sorgt damit für eine bessere Gewichtsverteilung. Diese führt zu einer größeren Stabilität und Manövrierfähigkeit des Fahrzeugs, optimiert den Reifenverschleiß und erhöht die Sicherheit. Darüber hinaus werden die Straßen geschont.
  • Reduzierte Umweltauswirkungen: Durch den Transport größerer Frachtmengen mit weniger Fahrten wird der Treibstoffverbrauch pro transportierter Einheit reduziert. Der Fachverband rechnet mit Kraftstoffersparnissen zwischen 15 und 25 Prozent. Daraus resultieren eine geringere Menge an Emissionen von Treibhausgasen und Luftschadstoffen sowie eine geringere Belastung der Straßeninfrastruktur.
  • Effizientere Nutzung der Infrastruktur: Weniger Fahrzeuge sind erforderlich, um dieselbe Menge an Gütern zu transportieren. Dies sorgt für eine Entlastung des Verkehrs und für eine Reduktion von Staus und Engpässen.
  • Nötig in Zeiten von Fahrermangel: Da ein Lang-LKW eine größere Ladung transportieren kann, verringert dies den Bedarf an LKW-Fahrern. In Zeiten des omnipräsenten Fahrermangels trägt das dazu bei, Transportkapazitäten aufrecht zu erhalten.

"Lang-LKW sorgen für insgesamt niedrigere CO-Emissionen und sind außerdem ein probates Mittel gegen sich verknappende Energieressourcen, steigende Energiepreise und den Fahrermangel“, bringt es der Fachverbandsobmann auf den Punkt. Lang-LKW würden auch keine Konkurrenz zum Schienenverkehr darstellen, sondern können das bestehende Angebot im Schienen- und Straßengüterverkehr sinnvoll ergänzen. In Deutschland habe der Einsatz von Lang-LKW zu keiner Verlagerung der Transporte von der Schiene auf die Straße geführt: „Das Transportaufkommen steigt kontinuierlich. Es muss daher an allen Schrauben für eine ökologischere und effizientere Nutzung der Ressourcen gedreht werden“, so Fachverbandsobmann Fischer.