Güterwaggons stehen auf einem Bahngleis und sind mit verschiedenfarbigen Containern beladen
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WKÖ-Klacska: Fridays for Future und Gewerkschaft adressieren mit ihrem Protest vor der WKÖ die Falschen

Bundessparte verwundet, da sie Verlagerung des Transits auf die Schiene seit jeher fordert – zudem hat Österreich europaweit höchste LKW-Maut

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26.01.2024

Wien (OTS) − Mit großer Verwunderung und Unverständnis reagiert die WKÖ-Bundessparte Transport und Verkehr auf die heutigen Vorwürfe von Fridays for Future und Workers for Future: „Wenn Gewerkschaft und Klimabewegung meinen, wir würden die Verlagerung des Transitverkehrs auf die Schiene verhindern, dann liegen sie gänzlich falsch. Die Forderung, mehr Transit auf die Schiene zu bringen und dazu auch die Schieneninfrastruktur massiv auszubauen ist ein wichtiger Bestandteil unseres Mobilitätsmasterplans, den wir bereits 2020 an Verkehrsministerin Gewessler übergeben haben. Quantitativ wäre die Umsetzung unserer Forderung eine Verdoppelung der Gütermenge auf die Schiene“, sagt Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr.

Zudem vergessen jene, die heute vor der WKÖ protestierten, geflissentlich darauf, wie die Realität bei den heimischen Transportunternehmen aussieht. „Die großen Distanzen in der Supply Chain, in der mein Unternehmen tätig ist, erfolgen zu 99 Prozent über Rohrleitungen, Schiffe und über die Bahn. Erst die letzte Meile, also Lieferungen im Umkreis von weniger als 50 km, findet auf der Straße statt“, stellt Klacska klar. Und hier sei man – anders als von Fridays behauptet - bereits mit sehr hohen Kosten konfrontiert:  „Wir haben in Österreich nach wie vor die höchste Maut für LKW in ganz Europa und diese wurde abermals um 7,2 Prozent zu Jahresbeginn erhöht. Das gilt nicht nur für LKW, sondern auch für Busse. Und bei den Energiepreisen für LKW-Flotten liegen wir im teuersten Drittel, nicht zuletzt getrieben durch den CO2-Preis. Hier sollte man sich die Zahlen genauer ansehen, bevor man nicht nachvollziehbare Aussagen tätigt“, so Klacska, der auch bereits wiederholt gefordert hat, im Sinne des Klimaschutzes das öffentliche Verkehrsmittel Bus stärker zu fördern und von der Maut zu befreien.

Zu begrüßen ist dem Bundesspartenobmann zufolge das gestern von Gewessler vorgestellte „Zielnetz 2040“. Die darin vorgesehenen 26 Milliarden Euro für den Ausbau der Schiene seien ein deutliches Zeichen pro Bahn. „Es ist nur schade, dass man vieles, was wir schon vor vier Jahren gefordert haben, erst jetzt oder gar nicht aufgreift und weder die Ministerin noch die Gewerkschaft bisher mit uns über diese von uns vorgeschlagenen Maßnahmen diskutiert haben“, sagt Klacska. Und er ergänzt: „Ich empfehle der Gewerkschaft vida, nach vier Jahren der Untätigkeit nun doch noch einen Blick in unseren Mobilitätsmasterplan zu werfen und einzelne Maßnahmen mit uns gemeinsam in Angriff zu nehmen. Denn in der Verkehrs- und Klimapolitik ist weniger Marktgeschrei und mehr Sachlichkeit vonnöten“, so Klacska abschließend. (PWK036/DFS)

Zum Mobilitätsmasterplan der Bundessparte Transport und Verkehr


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