EU-Recovery in Kroatien

So profitieren Sie von den Aufbau- und Resilienzplänen

Lesedauer: 2 Minuten

Kroatien

RRF-Investitionen für Kroatien 

In Kroatien ergeben sich durch die RRF-Mittel Chancen für österreichische Unternehmen einerseits als Zulieferer an kroatische Firmen, die RRF-Fördermittel in Anspruch nehmen können, andererseits auch aus Ausschreibungen kroatischer öffentlicher Institutionen, welche mithilfe von RRF-Mitteln Investitionen tätigen werden.

Bereits im November 2021 veranstaltete das AußenwirtschaftsCenter Zagreb dazu ein Webinar. Darin informierte eine der kroatischen Top EU-Förderberaterinnen über geplante Projekte, Förderbereiche, und Finanzierungsmöglichkeiten und Chancen, die sich aus dem kroatischen Wiederaufbau- und Resilienzplan ergeben.

Nachlese und Aufzeichnung:

Kroatische Firmen werden u.a. Förderungen für Investitionen in ökologische Nachhaltigkeit (Kreislaufwirtschaft, Emissionsreduktion, Energieeffizienzmaßnahmen, erneuerbare Energie etc.), Digitalisierungsvorhaben (Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle, Cybersecurity, Entwicklung digitaler Kompetenzen, etc.) oder auch Kommerzialisierung von Innovationen und deren international Vermarktung beantragen können. 

Investitionsvorhaben im öffentlichen Bereich betreffen u.a. den Energiesektor mit Investitionen in das Stromnetz (Leitungen, Verbindung von Inseln mit Unterwasserkabeln), Smart Meters, Förderung von Energieeffizienz, Fernwärme, Geothermie, Pilotprojekte für CO²-Abscheidung und –Speicherung, eine Wasserstoffelektrolyseanlage mit Transportnetz und Ladestationen sowie eine Bioethanolanlage für die Produktion von Biotreibstoffen. In der kommunalen Wasser- und Abwasserinfrastruktur sind Investitionen in Kanalisationsnetze, Kläranlagen, Wasserleitungen sowie in die Verringerung von Wasserverlusten und auch Hochwasserschutzmaßnahmen vorgesehen.

Im Abfallwirtschaftssektor sind unter anderem Investitionen in Sortieranlagen, Kompostieranlagen und Deponiesanierungen geplant. Auch in die Verkehrsinfrastruktur wird investiert, unter anderem in ein schrankenloses, elektronische Mautsystem, Modernisierung und Ausbau von Bahnstrecken, Zugmaschinen mit alternativen Antrieben, IT- und Vertriebssysteme, Passagierterminals in den Häfen Split und Bol (Brac), neue Straßenbahnen für Zagreb und Osijek, Busse und Triebfahrzeuge mit Elektro- oder Wasserstoffantrieb, Modernisierung des Flughafens Zadar, Projekt autonome e-Taxis für Stadt Zagreb (Rimac Projekt). In der Landwirtschaft sollen unter anderem drei Logistik- und Verteilerzentren für Obst und Gemüse gebaut werden. Ein Rückverfolgungssystem für Lebensmittel soll eingeführt werden und die Digitalisierung soll durch Projekte wie ein GIS zur Überwachung Landwirtschaftlicher Flächen, digitale öffentliche Dienstleistungen und Smart Agriculture vorangetrieben werden.

Auch im Tourismus wird es Förderungen sowohl für Unternehmen als auch öffentlichen Bereich für Investitionen in Ökologisierung, Nachhaltigkeit und Digitalisierung geben. In den Bau, die Erweiterung und Ausrüstung von Schulen wird investiert werden, ein neues Justizzentrum und auch Seniorenheime sind geplant. Im Gesundheitswesen werden unter anderem diverse Krankenhäuser aufgerüstet (Bildgebende Verfahren, Robotik, IT, Intensivstationen, Strahlentherapie etc.) und der Zugang zu Medikamenten über mobile Apotheken (auch über Boote für die Inseln) verbessert. Einen großen Schwerpunkt bildet auch die Sanierung und Dekarbonisierung von Gebäuden. Mehrfamilienhäuser und öffentliche Gebäude werden einerseits nach den Erdbeben und gleichzeitig auch energetisch saniert.

Zugänglichkeit für österreichische Unternehmen

Nur kroatische Unternehmen und Institutionen können direkt EU-Gelder beantragen. Investitionen, die über den Schwellenwerten für öffentliche Ausschreibungen liegen, müssen ausgeschrieben werden und österreichische Firmen können sich an diesen Ausschreibungen beteiligen. Das Update Ausschreibungen/Förderungen/Aufträge des AußenwirtschaftsCenters Zagreb informiert darüber. 

Indirekt können österreichische Unternehmen als Zulieferer an kroatische Firmen, die Investitionen aus EU-Mitteln tätigen, profitieren.

Kroatien hat rd. 800 Mio. Euro als Vorauszahlung und zwei Tranchen von 700 Mio. Euro bereits erhalten. 

Die Umsetzungsfristen für die einzelnen Investitionen und Reformen variieren. In einigen Bereichen ist relativ rasch mit Ausschreibungen zu rechnen, zum Beispiel bei Investitionen im Wasser- und Abwassersektor bzw. Hochwasserschutz, bei der Ausrüstung von Krankenhäusern und Sanierung von Gebäuden. 

Unterstützungsaktivitäten des AußenwirtschaftsCenters

Sie wollen wissen, wie Ihr Unternehmen von diesen Chancen profitieren kann? Dann kontaktieren Sie das AußenwirtschaftsCenter Zagreb. Wir freuen uns auf Sie!

Stand: 30.01.2023

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