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KIM-Verordnung wird mit anderen Mitteln fortgesetzt

Sie ist weg - und doch geblieben. Die KIM-Verordnung ist mit 30.6.2025 ausgelaufen und trotzdem beschäftigen ihre Vorgaben sowohl die Branche als auch jene, die Wohnungseigentum erwerben wollen, weiterhin.

Lesedauer: 1 Minute

22.08.2025

Durch die Empfehlung des Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) zur soliden Vergabe von privaten Wohnimmobilienkrediten werden die Kernvorgaben der mit 30.6.2025 ausgelaufenen KIM-Verordnung übernommen und somit de-facto fortgeführt. Damit kommt es weiterhin zu spürbaren Einschränkungen für Haushalte, die Realwirtschaft und das Wohnbaufinanzierungsgeschäft. Aus diesem Grund hat der Fachverband zum FMA-Rundschreiben auch eine dementsprechende Stellungnahme eingebracht.

Die im Rundschreiben aufgeführten Vergabekriterien sehen unter anderem vor: Wohnbaukredite dürfen nicht länger als 35 Jahre laufen. Der Eigenmittelanteil muss mindestens 20 % betragen, die Beleihungsquote somit nicht mehr als 90 % ausmachen und die Rückzahlungsrate darf maximal 40 % des verfügbaren Nettoeinkommens betragen.

Vergebene Chancen

Doch die aktuelle Marktsituation, die von gesunkenen Zinsen, wieder zunehmender Nachfrage und einem knappen Angebot geprägt ist, erfordert vielmehr realitätsnahe und verhältnismäßige Leitlinien, um dringend benötigte Investitionen in Wohneigentum, Sanierung und Bauwirtschaft zu ermöglichen, betont Johannes Tratz, Obmann-Stellvertreter der Fachgruppe Finanzdienstleister Steiermark: „Ein zu striktes Festhalten an den Parametern der früheren KIM-Verordnung vergibt hingegen wichtige Chancen für den Eigentumserwerb, Energieeffizienzmaßnahmen und die regionale Entwicklung. Insbesondere gibt es keine sachliche Begründung mehr für derartig strenge Regularien. Die Zahl der notleidenden Kredite ist in Österreich seit jeher sehr gering. Zum Zeitpunkt der Einführung der KIM-Verordnung lag die Quote bei lediglich bei 1,7 %. Ebenso haben sich die Immobilienpreise seither stabilisiert.“

Stopp der Wohnbauförderung

Zusätzlich beschäftige die Branche in der Steiermark außerdem noch der überraschende Stopp der Wohnbauförderung des Landes. Noch ist nicht bekannt, wie und wann es mit den Förderungen weitergehen wird. Die Förderung habe die Menschen motiviert, in ein Eigenheim zu investieren. Dadurch, dass sie aktuell nicht beantragt werden kann, gebe es eine große Verunsicherung. Diese Unsicherheit ist Gift für jede Investition und bewirkt genau das Gegenteil dessen, das bezweckt war. Die Menschen, die basierend auf der groß kommunizierten Eigenheim- und Jungfamilienförderung Kaufentscheidungen getroffen haben, würden nun in der Luft hängen so Tratz, der dringend Klarheit von der Politik fordert: „Das erwarten sich die Menschen zu Recht!“

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