Zukunftsmärkte Life Sciences und Künstliche Intelligenz

Die Themenfelder Life Sciences und Künstliche Intelligenz verbinden wissenschaftlichen Fortschritt mit erheblichem wirtschaftlichem Potenzial. „Beide Märkte gelten als Wachstumstreiber der Zukunft“, so Markus Kohlmeier. Sie zeigen jedoch auch deutliche Schwankungen in ihrer Entwicklung und Bewertung, gibt er zu bedenken. Ein differenzierter Blick auf ihr tatsächliches Marktpotenzial ist daher entscheidend, um Chancen und Risiken realistisch einzuschätzen.

Life Sciences

Der globale Markt für Biotechnologie, Medizintechnik und Gesundheitsinnovationen wächst jährlich um rund 8-10 %. Treiber sind der demografische Wandel, neue Therapieansätze, personalisierte Medizin und eine steigende Gesundheitsorientierung der Bevölkerung. Man kann daher von einem langfristigen Trend, jedoch mit hohen Schwankungen bei jungen, forschungsintensiven Unternehmen sprechen. Gerade im medizinischen Bereich spielen die jahrelangen Entwicklungszeiten und vor allem die komplexe und langwierige Zulassung (z. B. als Medizinprodukt) eine große Rolle, „was für Anleger bedeutet, bei Investments sehr langfristig zu denken“, macht Kohlmeier deutlich.

Künstliche Intelligenz

Der weltweite KI-Markt soll laut manchen Analystenschätzungen bis 2030 auf über 1,3 Billionen US-Dollar anwachsen. KI wird zum Produktivitätsmotor in nahezu allen Branchen – von der Industrie über Finanzdienstleistungen bis zum Gesundheitswesen. Auf der anderen Seite warnte kürzlich die Bank of England, dass Engpässe bei Energie, Daten und Rohstoff-Lieferketten das KI-Wachstum bremsen könnte. Für Investoren gilt der massive Strombedarf als Achillesferse. Eine breite Streuung und technologisches Verständnis sind bei Investments daher in jedem Fall entscheidend.

Chancen für Anleger

• Innovationsrendite: Frühe Investitionen in disruptive Technologien können überdurchschnittliche Erträge bringen.
• Diversifikation: Zukunftsbranchen ergänzen klassische Anlageportfolios und reduzieren Abhängigkeiten von traditionellen Märkten.
• Nachhaltigkeit: Viele Unternehmen in Life Sciences und KI leisten Beiträge zu gesellschaftlichen Zukunftsthemen (Gesundheit, Effizienz, Klimaschutz).

Risiken und Herausforderungen

• Volatilität: Junge Technologie- und Biotech-Unternehmen reagieren empfindlich auf Marktschwankungen.
• Regulatorik: Änderungen im Gesundheits- oder Datenschutzrecht können Geschäftsmodelle beeinflussen.
• Bewertung: Hohe Wachstumsfantasien führen oft zu überbewerteten Aktien. Eine fundierte Analyse bleibt unerlässlich.

Life Sciences und KI sind aber definitiv keine kurzfristigen Trends, sondern zentrale Säulen zukünftiger Wertschöpfung. „Anleger können davon profitieren – wenn sie informiert, diversifiziert und mit realistischen Erwartungen investieren und sich der Risiken bewusst sind“, ist Kohlmeier, überzeugt. Gerade im Life Science- und Health-Bereich gibt es in Österreich eine Reihe von Unternehmen – von börsennotierten Größen bis zu Crowd-Funding-finanzierten Start-Ups mit teils erstaunlichen Entwicklungen.