Dieter Bitschnau
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„Die SVS setzt gezielt Anreize für die Gesundheit“

Interview mit Dieter Bitschnau: Sozialversicherung. Rund 50.000 Versicherte werden von der Sozialversicherung der Selbstständigen (SVS) in Vorarl-berg betreut. Dieter Bitschnau, Vorsitzender SVS-Landesstellenausschuss Vorarlberg, spricht im Interview über den SVS-Schwerpunkt der Gesundheitsvorsorge.

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 08.05.2024

Herr Bitschnau, die Sozialversicherung der Selbstständigen ist jene Organisation, die sich um die komplette soziale Absicherung der Unternehmer:innen sowie der Landwirtschaft kümmert. Was heißt das im Konkreten?
Bildlich gesprochen agieren wir gemäß dem Motto „von der Wiege bis zur Bahre“ in allen Lebensbereichen. Die SVS ist ein sogenannter Allspartenträger – mit der Krankenversicherung, der Pensions- und Unfallversi-cherung bietet die SVS allen Selbstständigen Vorarlbergs soziale Sicherheit aus einer Hand.


Wie gestaltet sich das organisatorisch?

Die SVS ist ein bundesweiter Träger,mit neun Landes-stellen. Die Standorte Bregenz und Feldkirch wurden vergangenes Jahr in Feldkirch zu einem zusammengezogen. Dafür wurden 2,7 Millionen Euro in ein modernes Kundenservice und Arbeitsumfeld investiert, an dem rund 70 qualifizierte Mitarbeitende sich um die Versiche-rungsbelange kümmern. Das ist neben der zunehmen-den und wichtigen Digitalisierung ein starkes Signal für den Wirtschaftsstandort.


Welche Besonderheit zeichnet diesen unternehmerisch selbstverwalteten Sozialversicherungsträger aus?
Die unternehmerische DNA nimmt in der SVS eine große Rolle ein, in dem Sinne, dass man schlank und effizient bestmöglich kundenorientiert arbeitet, von Unternehmer:innen für Unternehmen:innen.


In welchen Bereichen spielt sich das ab?

In erster Linie in zwei Bereichen. Das eine sind die Leistungen, etwa bei einem Unfall oder einer Erkrankung, und das andere sind die Fortschritte in der Digitalisierung der Prozesse. Das heißt, wir bieten mit Hilfe fortschrittlicher Technologien moderne und schnelle Kundenservices an, etwa um Abrechnungen abzuwickeln. Ein Beispiel dazu ist die „svsGO“-App als wesentliches Instrument, über das man einfach und bequem Arztrechnungen und Verordnungen zur Bewilligung hochladen, e-Rezepte abrufen und Bestätigungen herunterladen kann.


Der Fokus der SVS liegt klar auf der Gesundheitsprävention.

Ganz genau, die SVS treibt den Ansatz massiv voran, von der Reparaturmedizin wegzukommen, hin zur Gesundheitsvorsorge. Es gibt ganz viele Initiativen, um die Prävention der Selbstständigen zu stärken. Dieses Thema hat die SVS sehr früh erkannt.


Von welchen Programmen für Versicherte sprechen wir da?
Um den Vorsorgegedanken zu stärken, setzt die SVS gezielt Anreize und belohnt jene, die Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen. Etwa die Gesundheitsaktion „Gemeinsam vorsorgen“. SVS-Kunden und deren mitversicherte Angehörige, die im Jahr 2023 eine Vorsorgeuntersuchung absolvierten, erhielten einmalig 100 Euro als zusätzlichen Bonus. Dieses Jahr setzen wir die Initiative in der Zahngesundheit fort. Wir wissen, dass verhältnismäßig wenig Menschen zum Zahnarzt gehen, auch hier gibt es einen Bonus von 100 Euro, wenn man eine zahnärztliche Leistung in Anspruch nimmt.


Kleine Motivationen, die wirken...
Definitiv, mit dem Gesundheitsbonus konnten wir in Vorarlberg mehr als 7.800 SVS-Kund:innen zur Vorsorge bringen, das sind rund 50 Prozent mehr als zuvor. Dahin muss die Reise gehen. Parallel gibt es Gesundheitscamps im mentalen Bereich und im Bewegungsbereich oder auch den SVS-Sicherheitshunderter, für die, die Kurse oder Praxistrainings zur Förderung der Arbeitssicherheit bzw. zur Prävention von Unfällen absolvieren.


Sie wollen nun verstärkt an der Kommunikation dieser Programme arbeiten.
Wir müssen von dem Gedanken wegkommen, dass Leistungen nur dann interessant sind, wenn es akut ist. Die präventiven Maßnahmen und Leistungen der SVS für ihre Kund:innen stärker zu kommunizieren, sehe ich da-her als einen zentralen Auftrag.


Vielen Dank für das Gespräch!