Businesstreffen für die Gesundheit
Stressfrei, fit und gesund zum Erfolg
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Am 18.11.2025 fand in der Wald4tler Stubn ein Businesstreffen für Margaretener Unternehmen ganz im Zeichen der Gesundheit zum Thema Stressprävention statt. Viele Unternehmen folgten der Einladung um sich die Tipps des Expertenteams zu holen.
Stress gehört zum Menschsein, so auch im täglichen unternehmerischen Alltag und er kann richtig dosiert, sogar eine treibende Kraft sein. Unser Körper schaltet in diesen Momenten in einen Zustand erhöhter Aufmerksamkeit, Lösungen fallen leichter, und wir trauen uns an Herausforderungen heran, die wir sonst vor uns herschieben oder meiden würden. Viele Lebensereignisse, ob berufliche Erfolge oder private Meilensteine, lösen positiven Stress aus und verschaffen uns einen belebenden Energieschub. „Stress ist die Würze des Lebens“, erklärt die psychologische Beraterin und Coach Sabine Hellepart.
Doch es gibt auch eine Kehrseite: Wird Belastung zum Dauerzustand, verliert Stress seine antreibende Wirkung und wird zum Risiko. Gereiztheit, emotionale Erschöpfung, Burn-out, Schlafmangel oder körperliche Beschwerden wie Magenprobleme oder Schmerzen können die Folge sein.
Niemand ist vor Stress gefeit, gerade in Wien tragen viele Unternehmer tagtäglich Verantwortung für Mitarbeiter, Kunden und für wirtschaftliche Ergebnisse. Umso wichtiger ist es, Warnsignale früh wahrzunehmen und gegenzusteuern.
Maria Böhm
WK Wien-Bezirksobfrau für Margareten
Individuelle Wege zur Balance
Für Expertin Sabine Hellepart ist klar: Eine pauschale Vorgehensweise gibt es nicht. Jeder Mensch verfügt über unterschiedliche Ressourcen – und braucht daher eigene Ansätze, um wieder ins Gleichgewicht zu finden. Manche profitieren von Coaching- oder Beratungsgesprächen, andere brauchen körperliche Betätigung wie Tanzen, Laufen oder andere regelmäßige Bewegungsformen. Auch Umfragen zeigten stets, wie vielfältig das Spektrum der persönlichen Stressbewältigung ist.
Neben mentaler und körperlicher Entlastung spielt auch die Ernährung eine zentrale Rolle.
Wenn Stress den Körper verändert
Ernährungsexpertin Karin Samhaber konnte nicht vor Ort sein, umso mehr darf ihre wertvolle Expertise hier nicht fehlen. Karin Samhaber beobachtet täglich, wie sehr Stress das Essverhalten beeinflusst. „Ich arbeite mit einem ganzheitlichen Blick auf den Menschen“, sagt sie. Bei Stress steigen Adrenalin und Noradrenalin, der Blutdruck klettert, die Muskeln spannen sich an – und Cortisol sorgt dafür, dass unser Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellt, bereit für eine schnelle Reaktion. Dieses uralte biologische Muster führt heute dazu, dass viele Menschen zu schnellen, stark verarbeiteten Snacks greifen.
Fehlen frische Lebensmittel, Ballaststoffe oder Obst und Gemüse, wirkt sich das unmittelbar auf die Darmflora aus. Da diese maßgeblich an der Bildung von Serotonin beteiligt ist, sinkt die Stimmung – und das Gehirn verlangt nach schnellen „Belohnungen“ wie Süßem und Fettigem.
Alte Methoden, moderner Nutzen
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bietet ebenfalls Erklärungen für stressbedingte Beschwerden. Sie betrachtet den Energiehaushalt verschiedener Organsysteme. Besonders belastet werden laut Samhaber Leber, Magen-Milz-Bereich und Herz. auf warme, bekömmliche Speisen, kombiniert mit Kräutermischungen und psychologischer Unterstützung, brachte nachhaltige Besserung. Ernährung könne oft Erstaunliches bewirken, betont Samhaber, erfordere aber Geduld.
Bewegung: Die dritte Säule der Stressprävention
Auch ausreichende körperliche Aktivität zählt zu den wichtigsten Schutzfaktoren. Der sportwissenschaftliche Berater Andreas Bellante rät, Bewegung möglichst selbstverständlich in den Alltag einzubauen. Dabei gehe es nicht um Höchstleistungen, sondern um ein stimmiges Verhältnis zwischen Belastung und Erholung. „Auch Sport kann überfordern, wenn die Intensität nicht passt“, erklärt er.