Martina Schrutka und Claudia Strohmaier
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Die Wiedner Hauptstraße lebt

Tradition und Mut zu Neuem

Lesedauer: 2 Minuten

16.04.2024

Die Wiedner Hauptstraße, eine der renommierten Straßen im Herzen Wiens, ist nicht nur für ihre historische Architektur und ihre lebendige Atmosphäre bekannt, sondern auch für ihre Vielfalt an Traditionsbetrieben. Generationen übergreifend wird hier das handwerkliche Erbe der Stadt bewahrt. Von kleinen Familienunternehmen bis hin zu renommierten Institutionen prägen diese Betriebe den Standort und tragen zur kulturellen Identität Wiens bei. Auf der Wiedner Hauptstraße geht es aber nicht nur ums Geschäft, sondern auch um die Gemeinschaft, ein Ort mit vielen besonders atmosphärischen Treffpunkten.

Ob bei Lebensmitteln, individueller Maßkleidung und -schuhen oder beim Kunsthandwerk, hier wird Verpflichtung zur Qualität und Authentizität großgeschrieben. Es sind die traditionellen Techniken und Materialien, die diese Vielfalt an Produkten aufwerten. Die Unternehmen haben bewiesen, dass sie sich in Zeiten der Massenproduktion und Modernisierung diesen Herausforderungen stellen und sich stetig weiterentwickeln können. Die Vielfalt an zusätzlichen Dienstleistungen, wie z.B Online-Shops oder Workshops und Kurse, lässt keine Kundenwünsche offen.

„Frimmel zum alten Knopfkönig“ auf der Wiedner Hauptstraße 34 zum Beispiel, blickt auf eine 180-jährige Traditions- und Erfolgsgeschichte zurück. Gegründet im Jahr 1848 übernahm 2019 Martina Schrutka das traditionsreiche Geschäft. Für begeisterte Kund:innen findet sich neben fundiertem Fachwissen ein wunderbares Sortiment aus besonderen Knöpfen, Modeschmuck und Nähzubehör mit Stoffen, Wolle, Häkelgarn und dem dazugehörigen Verarbeitungsmitteln.

Der traditionelle Fachhandel „zur goldenen Kugel“ von Simon Danho auf der Wiedner Hauptstraße 42, besteht seit beachtlichen 156 Jahre. Die Gründung der einst Eisen- und Eisenwarenhandlung seitens Franz Ehrt geht zurück ins Jahr 1868. Ein Spezialist, wenn es um die Vielfalt in Sachen Hobby, Haushalt und Heimwerk geht. Hier trifft der Baumarkt auf das Haushaltswarengeschäft, das Ergebnis ist ein Sammelsurium an Waren, die man sonst eher schwer findet. Wer auf der Suche nach kompetenter Beratung und raschem Reparaturservice in familiärem Flair ist, dem wird hier ganz schnell geholfen. Die hauseigene Kaffeecke ist ein zusätzlicher Wohlfühlfaktor, der zum Verweilen einlädt.

Die Betriebe auf der Wiedner Hauptstraße zeichnen sich durch ihre langjährige Erfahrung und Kundenfreundlichkeit aus. Damit werten sie den Wirtschaftsstandort und somit auch den Bezirk auf. Die langjährige Tradition vereint wertvolles Wissen mit hochwertigen Produkten. Diese Einzigartigkeit gilt es aufrechtzuerhalten.

Wo Traditionen gelebt werden, ist auch Platz für Neues. Auf der Wieden gab es im Jahr 2023 246 Neugründungen. Wieden ist damit im Wien Schnitt der dritt stärkste Bezirk bei Neugründungen. Mut zu Neuem hatte auch vor ca. zwei Jahren Nguyen Thi Thuy An, die Chefin des neuen Restaurant Banh Mi Hoi An. Davor sorgte die Neugründerin im stadtbekannten Banh Mi Vienna für vietnamesisch kulinarische Köstlichkeiten. In kürzester Zeit erfuhr der zu neuem Leben erwachte Standort eine exotische Aufmachung. Nicht nur die original vietnamesischen Lampions sorgen hier für ein einladendes Flair, sondern auch der kleine schattige Schanigarten lädt zum Verweilen ein.

Unter die lokalen Traditionsbetriebe mischen sich Neugründungen. Eine zukunftsweisende Mischung entsteht, die mit viel Engagement sowohl Bewohner:innen des Bezirks als auch allen Wiener:innen neue Eindrücke bietet. Unternehmertum auf der Wieden lädt zur Nachahmung ein.