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Stefan Ehrlich-Adám, Spartenobmann Industrie in der Wirtschaftskammer Wien
© Florian Wieser

Mehr als ein Drittel: Pharmaindustrie dominiert Wiener Exporte

Erstmals machen pharmazeutische Produkte mehr als ein Drittel der Wiener Warenexporte aus. Der Gesamt-Export in die EU hat sich seit dem Beitritt fast verdreifacht.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 10.11.2025

„Wie wichtig der Abbau von Handelsbarrieren ist, sieht man an den Wiener Exportzahlen seit dem EU-Beitritt 1995“, sagt Stefan Ehrlich-Adám, Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Wien. Seit damals haben sich die Exporte Wiens in EU-Länder von 7,5 Mrd. auf 20,8 Mrd. Euro fast verdreifacht. Im Vergleich zu Gesamtösterreich (plus 13 Prozentpunkte) hat Wien bei der EU-Exportquote überproportional durch den Beitritt profitiert (plus 26 Prozentpunkte auf 64 Prozent).

Durch das EU-Prinzip des freien Warenverkehrs entfielen Bürokratie und Handelshemmnisse, was unseren Unternehmen einen großen Schub gegeben hat.

Der große Exportschlager sind mittlerweile pharmazeutische Erzeugnisse geworden. Sie machen innerhalb der EU 29,9 Prozent der Wiener Warenexporte aus – weltweit waren es 2024 mit 36,6 Prozent sogar erstmals mehr als ein Drittel. Auf den Plätzen zwei und drei im Welt-Ranking folgen die Warengruppen „Perlen, Edelsteine, Schmuck, Edelmetalle, Münzen“ mit 8,8 Prozent sowie „Zugmaschinen, Kraftfahrzeuge, Traktoren, Motorräder, Fahrräder“ mit 8,2 Prozent. Innerhalb der EU kommen nach den pharmazeutischen Erzeugnissen „Zugmaschinen, Kraftfahrzeuge, Traktoren, Motorräder, Fahrräder“ mit 10,7 Prozent und „Elektrische Maschinen, Apparate und elektrotechnische Waren“ mit 8,5 Prozent.

Vorteil offener Märkte

Mehrere internationale Pharma-Unternehmen unterhalten in Wien Produktions- und Forschungseinrichtungen, die stark exportorientiert sind. So kommen beispielsweise 10 Prozent des weltweiten produzierten Blutplasmas aus Wien. „Mit dem Beitritt zur Europäischen Union hatten unsere Betriebe schlagartig einfacheren Zugang zu einem riesigen Markt bekommen“, erklärt Ehrlich-Adám. „Durch das EU-Prinzip des freien Warenverkehrs entfielen Bürokratie und Handelshemmnisse, was unseren Unternehmen einen großen Schub gegeben hat. Mit Hinblick auf aktuelle geopolitische Entwicklungen lehrt uns sie Geschichte, dass Länder stark davon profitieren, wenn es keine Handelsbarrieren gibt.“ Mit dem EU-Beitritt konnte sich Wien dank der geografischen Lage, der hohen Lebensqualität und den gut ausgebildeten Fachkräften als Drehscheibe zwischen Ost und West positionieren. Mittlerweile unterhalten 184 internationale Unternehmen ihre Europa- bzw. Mitteleuropazentralen in Wien.