Ran an die Arbeit und Ärmel hochkrempeln
Kommentar von Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien
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Wien entwickelt sich wirtschaftlich einmal mehr besser als Gesamtösterreich. Diesmal im Export. Die Zahlen für das letzte Jahr liegen nun vor: Wiens Unternehmen haben 2024 Waren für rund 31 Milliarden Euro exportiert. Das ist ein sehr guter Wert, aber keine neue Bestmarke. Denn auch die Wiener Wirtschaft kämpft mit der mauen Konjunktur und den Folgen der hohen Inflation. So sind unsere Exporte leicht um 1,2 Prozent gesunken, in Gesamtösterreich jedoch um 4,9 Prozent.
Was hemmt sind hohe Lohnstückkosten, teure Energie, Inflation und Fachkräftemangel. Das kostet uns Wettbewerbsfähigkeit, auch in Wien. Hier muss Österreich seine Hausaufgaben machen – und zwar rasch
Walter Ruck
Präsident der Wirtschaftskammer Wien
Was positiv ist: Wiens Produkte sind international weiterhin sehr gefragt. So gab es bei Exporten nach Deutschland (unserem wichtigsten Handelspartner) zweistellige Zuwächse, die Ausfuhren in die USA (unserem zweitwichtigsten Handelspartner) sind um 42 Prozent gestiegen. Letzteres stimmt mich optimistisch, dass Wiener Unternehmen auch bei höheren Zöllen der USA gut im Geschäft bleiben werden. Nicht zu vergessen: Die Wiener Wirtschaft ist mit einem Anteil von mehr als 40 Prozent beim österreichischen Dienstleistungsexport absolute Spitze.
Hausaufgaben
Nichtsdestotrotz haben wir in Österreich Hausaufgaben zu erledigen – und das rasch. Wir verlieren an Wettbewerbsfähigkeit. Die Lohnstückkosten sind zu hoch, wie auch die Energiepreise, und es fehlt nach wie vor an Fachkräften. Das bedeutet: Den Faktor Arbeit entlasten, Vollzeitarbeit attraktiveren und älteren Arbeitnehmern das Weiterarbeiten erleichtern. Also: Ärmel hochkrempeln und ran an die Arbeit.