Rathausplatz beherbergt zum ersten Mal die Veganmania

„Der Rathausplatz ist als Festivalplatz etabliert, liegt zentral, hat historisches Ambiente und ist der schönste Platz Österreichs“, sagt Felix Hnat, Obmann der Veganen Gesellschaft Österreich. Rund 120 Stände präsentierten alles, was man mit veganer Lebensweise verbindet – vom Essen bis zu nachhaltigen Produkten wie fairer Kosmetik und Kleidung. Laut eigenen Angaben ist die Veganmania mittlerweile das größte Streetfood-Festival Österreichs. Den Rathausplatz besuchten an den drei Tagen rund 60.000 Besucherinnen und Besucher. „Wir hatten 5000 Zusagen auf facebook, 3000 Menschen lassen sich regelmäßig über unseren Newsletter informieren“, berichtet Hnat. Auffallend viele junge Menschen, junge Familien mit Kindern und Touristen waren darunter. „Vor allem bei Studierenden fällt der hohe Anteil an rein pflanzlicher Ernährung auf. Der Fleischkonsum pro Kopf hat sich in Österreich auf 58 Kilogramm pro Jahr verringert. Vor 10 Jahren lag er noch bei mehr als 62 Kilogramm“, so Hnat. Jede zweite Person in Österreich plane, ihren Fleischkonsum zu reduzieren. Mit dem Festival lade die Vegane Gesellschaft alle, unabhängig von ihren Ernährungsgewohnheiten, ein, umwelt- und klimafreundlich zu genießen. 

Vor allem die kulinarischen Highlights, regionale und internationale Speisen waren bemerkenswert. Indisches Curry, tibetische Teigtaschen, äthiopisches geschmortes Gemüse, Kärntner Kasnudeln, türkisches Döner, doch auch Süßes, wie Zimtschnecken, Torten, Eiscreme – unter anderem serviert von einem Roboterarm.

Laut der Datenbank Statista steigt die Anzahl von Vegetarierinnen und Vegetariern stetig an. Aktuell liegt der Anteil in Österreich bei 11 Prozent. Die vegane Ernährungsweise ist laut dem Institut in Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern beliebt. Das Institut errechnete, dass der Marktwert von veganen Lebensmitteln weltweit bei rund 14 Milliarden US-Dollar lag – für 2025 wird der Umsatz auf mehr als 22 Milliarden US-Dollar steigen.

War vegane Ernährung und Lebensweise bei der ersten Veganmania 1998 noch weitgehend unbekannt, so ist heute aus der – oft belächelten Nische – ein ernstzunehmender Wirtschaftszweig geworden.