S-Bahn mehr als ein Jahr gesperrt
Wegen des Ausbaus und der Modernisierung der Stammstrecke wird die S-Bahn monatelang gesperrt: zwischen Praterstern und Hauptbahnhof voraussichtlich von 01.09.2026 bis 31.10.2027, anschließend von Rennweg bis Meidling bis 31. Dezember 2027.
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Die S-Bahn fährt seit 63 Jahren auf der Stammstrecke zwischen Meidling und Floridsdorf. Deren geschichtsträchtige Trasse wird aber bereits seit knapp 150 Jahren befahren. Heute ist sie Österreichs verkehrsreichste Bahnstrecke - mit mehr als 250.000 Passagieren pro Tag, Tendenz weiter steigend. Aus diesem Grund stehen massive Sanierungs-, Modernisierungs- und Umbauarbeiten an.
Auch wenn die Bewohner:innen und Betriebe der Landstraße davon noch fast nichts mitbekommen: Die Arbeiten haben bereits begonnen und werden noch bis Ende 2027 dauern. Die größten Einschnitte warten ab 1. September 2026: Dann wird die Strecke Hauptbahnhof – Praterstern für 14 Monate gesperrt.
Die S-Bahn-Arbeiten werden massive Auswirkungen auf den 3. Bezirk haben. Ich werde für die Anliegen der betroffenen Betriebe ein offenes Ohr haben und mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Klaus Brandhofer
WK Wien-Bezirksobmann für den 3. Bezirk
Während im 2. Bezirk die Viadukte abgerissen und neu gebaut werden müssen, ist deren Substanz im 3. Bezirk noch gut genug für eine Sanierung. Die große Ungarbrücke wird hingegen abgerissen und neu gebaut, ebenso die Brücke über die Neulinggasse. Im Abschnitt Wien Mitte bis Rennweg werden zusätzlich die Einschnittsmauern erneuert, die Strecke vor der Musikuniversität überplattet und in der Station Rennweg der Bahnsteig verlängert sowie der Ausgang modernisiert.
Gleiches gilt für die Haltestelle Quartier Belvedere, die endlich barrierefrei wird. Weiters muss in diesem Bereich der S-Bahn-Tunnel saniert werden. Während der Abschnitt Praterstern – Hauptbahnhof Ende November 2027 wieder zur Verfügung stehen soll, heißt es von Hauptbahnhof bis Meidling zwei Monate lang warten: Hier werden die Gleisanlagen und die Wendeanlage optimiert.
Mehr Kapazität, kürzere Intervalle
Einen enormen Vorteil wird die Umstellung des analogen auf ein modernes, digitales Bahnsystem bringen. Abstände, Geschwindigkeit und Fahrtrichtung werden digital kontrolliert, Verspätungen einfacher aufgeholt und Störungen minimiert. Versprechen die ÖBB. In Spitzenzeiten soll außerdem ein 2,5-Minuten-Takt möglich sein. Wegen des geringeren Wartungsaufwands soll es weiters seltener Einschränkungen für die Passagier:innen geben.
Bis es so weit ist, heißt es Geduld haben und sich auf umständlichere Wege einstellen. Aufgrund der hohen Passagierzahlen auf der Stammstrecke ist ein Schienenersatzverkehr unmöglich. Das würde dessen Kapazität bei weitem übersteigen und Verkehrsstaus weiter verschärfen. Die Fahrgäste werden daher auf die U-Bahn-Linien ausweichen müssen. Straßenbahnen werden zum Teil mit längeren Wägen und in dichteren Intervallen unterwegs sein. Details dazu folgen.
Alle Infos zum S-Bahn-Upgrade finden Sie hier.