Zum Inhalt springen
Ein großes Schiff befüllt mit über- und nebeneinander gestapelten Containern steht neben asphaltierten Untergrund im Wasser. Am Steg sind weitere Container sowie LKWs und Frachtkräne.
© Kalyakan | stock.adobe.com

Australien investiert 12 Milliarden in AUKUS

Australien investiert massiv in das AUKUS-U-Boot-Programm, um die Verteidigung zu stärken und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Kritiker bemängeln jedoch das Fehlen einer klaren Sicherheitsstrategie und warnen vor einer wachsenden Abhängigkeit von den USA. Deshalb werden mehr Transparenz und eine parlamentarische Untersuchung des Abkommens gefordert.

Lesedauer: 1 Minute

Australien Aerospace/Sicherheit
24.09.2025

Australien hat angekündigt, rund 12 Milliarden Dollar in den Aufbau einer AUKUS-Submarin- und Schiffbauanlage in Westaustralien zu investieren. Damit will die Regierung die Verteidigungsindustrie stärken und über 10.000 neue lokale Arbeitsplätze schaffen. Offiziell wird die Investition als ein wichtiger Schritt zur Stärkung der nationalen Verteidigungsfähigkeit dargestellt. Kritische Stimmen weisen jedoch darauf hin, dass die hohen Kosten nicht automatisch mehr Sicherheit für Australien bedeuten. Michael Smith, ehemaliger General der australischen Armee und Mitbegründer des Australian Peace and Security Forum, warnt, dass enorme Summen an Partnerländer fließen, ohne dass die Lieferung der versprochenen U-Boote garantiert sei. So gehen etwa fünf Milliarden Dollar an die USA und weitere 4,6 Milliarden an Großbritannien für den Schiffbau.

Smith bemängelt zudem, dass es seit 2013 keine kohärente nationale Sicherheitsstrategie gebe. Statt eines klaren Plans würden teure militärische Beschaffungen getätigt, die andere sicherheitsrelevante Bereiche wie Klima- oder regionale Sicherheit vernachlässigten. In seinen Augen droht eine Degradierung der australischen Verteidigungsstreitkräfte, weil zu viele Ressourcen in einem einzigen Projekt gebunden werden. Er macht deutlich, dass der Aspekt der Verteidigung nur im Rahmen einer umfassenden Sicherheitsstrategie gesehen werden sollte und nicht deren alleiniger Schwerpunkt sein darf.

Smith bewertet insbesondere die enge Abhängigkeit von den USA kritisch. Nach seinen Angaben müsse Australien gegenüber Washington zusichern, dass die neuen militärischen Kapazitäten im Einklang mit den strategischen Prioritäten der Vereinigten Staaten genutzt werden. Damit bestehe die Gefahr, dass Australien in geopolitische Auseinandersetzungen hineingezogen werde, etwa in einen möglichen Konflikt zwischen den USA und China. Angesichts der Tatsache, dass China zugleich Australiens wichtigster Handelspartner ist, bezeichnet Smith ein solches Szenario als äußerst riskant und potenziell verheerend.

Vor diesem Hintergrund fordert er eine vollständige parlamentarische Untersuchung des AUKUS-Abkommens sowie umfassende Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit. Nur so könne geklärt werden, ob die milliardenschweren Ausgaben tatsächlich einen Beitrag zur langfristigen Sicherheit Australiens leisten oder ob sie das Land auf einen riskanten und möglicherweise kontraproduktiven Kurs festlegen.

Weitere interessante Artikel
  • Mann nimmt Umhängkarte

    10.10.2025

    Austrian Strategic Business Summit| Indo -Pacific in Tokio
    Weiterlesen
  • Lächelnde Person beugt sich über gelben Schalter zu Person verschwommen im Vordergrund, die Pass kontrolliert

    17.11.2025

    Fraport Greece: Rekordjahr 2025 mit 37 Millionen Passagieren in Sicht
    Weiterlesen