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Zwei hintereinander rollende Flugzeuge in Frontalansicht auf Landebahn
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Australien startet milliardenschweres Programm für nachhaltige Kraftstoffe

Die australische Regierung unter Premierminister Anthony Albanese (Labor-Partei) stellt über 1 Milliarde AUD für die Entwicklung einer heimischen Produktion nachhaltiger Kraftstoffe bereit. Damit sollen schwer zu dekarbonisierende Sektoren wie Luftfahrt und Schifffahrt klimafreundlicher werden. Erste Anlagen sollen ab 2029 in Betrieb gehen.

Lesedauer: 1 Minute

Australien Energiewirtschaft Erneuerbare Energien Forst/Holzwirtschaft Umwelttechnologie
24.09.2025

Die australische Regierung unter Premierminister Anthony Albanese (Labor-Partei) hat ein Förderprogramm in Höhe von über 1 Milliarde AUD angekündigt, um eine nationale Industrie für nachhaltige Kraftstoffe aufzubauen. Diese sogenannten „Drop-in“-Kraftstoffe können fossile Energieträger ersetzen und sind vor allem für schwer zu dekarbonisierende Sektoren wie Luftfahrt, Schifffahrt und Bauwesen von Bedeutung.

Das Programm ist Teil der Klimastrategie der Regierung, die eine Emissionsminderung von mindestens 60 % bis 2035 vorsieht. Unter den aktuellen politischen Rahmenbedingungen würde Australien nach offiziellen Prognosen lediglich etwas über 50 % erreichen.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Nutzung vorhandener Ressourcen. Australien verfügt über große Mengen an Zuckerrohr, Raps und Talg, die bislang überwiegend exportiert werden. Mit einer lokalen Wertschöpfungskette könnten laut Clean Energy Finance Corporation bis 2050 rund 230 Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden, das entspricht den jährlichen Emissionen von 86 Millionen Autos. Erste Produktionsanlagen sollen ab 2029 starten.

Die Industrie reagierte positiv auf die Ankündigung. Vertreter von Virgin und Airbus betonten die Relevanz einer lokalen Versorgung mit nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF) für die Wettbewerbsfähigkeit der Branche sowie für die Erreichung der Klimaziele. Auch die Low Carbon Fuels Alliance sprach von einem entscheidenden Wendepunkt, der Planungssicherheit und Investitionsanreize für Unternehmen schaffen könne.

Parallel dazu investiert die Regierung in den Energiesektor. Kürzlich wurden mehr als 4 Gigawatt an Projekten für Batteriespeichersysteme bewilligt, die Strom für über 3,5 Millionen Haushalte bereitstellen sollen. Da Flüssigkraftstoffe etwa 50 % des australischen Energieverbrauchs ausmachen, gilt ihre Substitution als entscheidender Hebel für die Klimapolitik, mit Vorteilen für Klimaschutz, Energiesicherheit und Wettbewerbsfähigkeit.

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