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Hinter einer Glasscheibe verlaufen Gleise. Vor der Glasscheibe ist ein großer, blauer Tisch, der mit der Glasscheibe teilweise verbunden ist. Auf dem Tisch sind verschiedene Knöpfe, Schalter, ein Mikrofon, Hebel, ein Telefon, Bildschirme und ein Tablet
© Ronald Rampsch | stock.adobe.com

Griechenland: 10-Mrd.-Euro-Investitionsprogramm für die Eisenbahn

Fokus auf Sicherheit, Kapazität, Güterverkehr und nachhaltige Mobilität

Lesedauer: 1 Minute

Griechenland Schienenverkehr Verkehrsinfrastruktur/Tiefbau
26.09.2025

Die staatliche Bahngesellschaft OSE und das Ministerium für Infrastruktur und Verkehr haben in Kooperation mit der Europäischen Investitionsbank ein Investitionsprogramm im Umfang von 10 Milliarden Euro für die kommenden zehn Jahre vorgestellt. Ziel ist die umfassende Modernisierung und Erweiterung des nationalen Schienennetzes.

Laut OSE-Vorstandsvorsitzendem Christos Palios umfasst das Programm einen detaillierten Fahrplan für Infrastrukturprojekte, den Ausbau von Güterverkehrsverbindungen sowie Maßnahmen zur Effizienzsteigerung. Einen Schwerpunkt bildet die Einführung der Systeme ETCS und GSM-R, die sowohl die Betriebssicherheit als auch die Kapazität des Netzes signifikant erhöhen sollen. Nach Abschluss der Arbeiten könnten künftig bis zu 160 Züge pro Tag verkehren – eine Vervierfachung gegenüber dem heutigen Stand.

Im Güterverkehr liegt die Priorität auf der Anbindung strategisch relevanter Häfen wie Alexandroupolis, Thessaloniki, Kavala und Volos. Bereits gesichert ist die Finanzierung der Strecke Alexandroupolis–Ormenio. Parallel dazu wird die Wiederherstellung der in Thessalien durch Naturkatastrophen beschädigten Infrastruktur vorangetrieben. Der Abschluss dieser Arbeiten ist für den Sommer 2026 vorgesehen.

Auch der Infrastrukturausbau auf der Hauptachse Piräus–Thessaloniki schreitet voran: Innerhalb der kommenden elf Monate soll die durchgehende Doppelgleisigkeit fertiggestellt werden. Ergänzend werden Lokführer in das neue automatische Bremssystem (ETCS) eingewiesen. Darüber hinaus wurden zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen eingeführt, darunter psychometrische Tests für das Bahnpersonal sowie die Einrichtung eines nationalen Kontrollzentrums.

Die private Bahngesellschaft Hellenic Train treibt ihrerseits die Beschaffung neuer Züge voran. Angesichts eines derzeit überalterten Fuhrparks laufen fortgeschrittene Gespräche mit führenden europäischen Herstellern. Ziel ist eine nachhaltige, schnellere und komfortablere Personenbeförderung auf Haupt- und Vorortstrecken.

Flankierend setzt die griechische Eisenbahnaufsichts- und Regulierungsbehörde RAS künftig verstärkt auf Risikobewertung und Sonderkontrollen. Zudem soll die Absenkung der Infrastrukturgebühren die Marktöffnung und den Wettbewerb fördern.

Parallel verfolgt die GAIAOSE eine Strategie zur Optimierung der Bahnimmobilien. Geplant sind die Sanierung von rund 150 historischen Bahnhofsgebäuden sowie die Entwicklung großer Logistikzentren in Thriasio und Thessaloniki, um die Rolle Griechenlands als regionalen Logistikknotenpunkt zu stärken.

Mit diesem umfassenden Maßnahmenpaket strebt Griechenland eine grundlegende Neuausrichtung seines Eisenbahnsystems an.

Quelle: ypodomes.com

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