Griechenland: Pipeline Thessaloniki–Skopje nach 13 Jahren wieder in Betrieb
Helleniq Eergy erhält nach langem Rechtsstreit endgültige Betriebsgenehmigung für die 213 km lange Kraftstoffpipeline
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Griechenland Energiewirtschaft Erneuerbare EnergienDie Erdöl- und Kraftstoffpipeline zwischen Griechenland und Nordmazedonien wird nach 13 Jahren Stillstand wieder in Betrieb genommen. Die zuständigen Behörden in Skopje haben HELLENiQ ENERGY in den vergangenen Tagen die letzten erforderlichen Genehmigungen erteilt. Bereits im März lag die überarbeitete Umwelt- und Energiegenehmigung (AEPO) des griechischen Ministeriums für Umwelt und Energie vor.
Die Pipeline, Baujahr 2002, verbindet den Raffineriestandort von HELLENiQ ENERGY in Thessaloniki mit der OKTA-Kraftstoffanlage in Skopje. Nach ihrer technischen Aufbereitung dient sie künftig dem Transport raffinierter Mineralölprodukte, insbesondere Dieselkraftstoff sowie ergänzend Benzin und Kerosin. Der Transport von Rohöl ist nicht mehr vorgesehen; die Leitung wurde vollständig gereinigt und entsprechend umgewidmet.
Die jährliche maximale Transportkapazität beträgt rund 2,5 Mio. Tonnen Dieselkraftstoff. Der Rohrstrang verfügt über einen Durchmesser von 16 Zoll (0,406 m) und eine Gesamtlänge von etwa 213 km, davon 69,7 km auf griechischem Staatsgebiet. Das System umfasst u. a.:
- Terminal Thessaloniki mit zentralem Kontrollraum, Pumpstation, Durchflussmesssystem und Startanlage für Rohrreinigungseinsätze,
- unterirdischen korrosionsgeschützten Stahlrohrstrang,
- drei Schieberstationen zur Betriebs- und Sicherheitssteuerung,
- Trassenführung überwiegend durch landwirtschaftliche, buschige und bewaldete Gebiete in den Gemeinden Kordelio-Evosmos, Delta, Oreokastro, Chalkidona, Kilkis und Paionia.
Mit der Reaktivierung wird die OKTA-Infrastruktur als Logistik- und Verteilzentrum für Mineralölprodukte im westlichen Balkan neu positioniert. Perspektivisch bestehen Erweiterungsoptionen in Richtung Kosovo und Serbien, mit potenziellen Skaleneffekten in Lagerhaltung, Pipelinebetrieb und Grenzlogistik.
Rechtlicher und regulatorischer Hintergrund
Die Betriebseinstellung erfolgte im Jahr 2013 aufgrund der Präferenz alternativer Kraftstoffversorgungswege. Die Wiederinbetriebnahme verzögerte sich durch rechtliche und wirtschaftliche Divergenzen zwischen HELLENiQ ENERGY und dem Staat Nordmazedonien. Der Fall wurde vor dem Schiedsgerichtshof in Paris verhandelt, der zugunsten des Unternehmens entschied und damit wesentliche betriebliche und regulatorische Hürden beseitigte.
Quelle: ypodomes.com