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Tisch mit mehreren Flaschen Spirituosen und Gläsern vor einer roten Wand
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Der Italienische Markt für alkoholische Getränke

Wein im Fokus: Konsolidierung und Qualitätsanspruch prägen den Konsum

Lesedauer: 1 Minute

Italien Wein/Bier/Spirituosen
21.11.2025

Das Jahr 2025 markiert für den italienischen Markt für alkoholische Getränke eine Phase der Konsolidierung: Die konsumierten Mengen gehen zurück, während die Umsätze steigen – ein klares Zeichen für einen zunehmend selektiven Verbraucher.

Der organisierte Lebensmittelhandel behauptete auch 2025 seine Führungsrolle. Gegenüber 2024 sank die Absatzmenge um rund 3 %, gleichzeitig stieg der Umsatz um etwa 1 %. Treiber dieser Entwicklung waren Premiumprodukte und hochwertige Etiketten – Ausdruck eines Konsumentenprofils, das weniger auf Quantität, dafür stärker auf Qualität setzt.

Im HoReCa-Kanal zeigte sich ein widersprüchliches Bild: Im ersten Quartal 2025 gingen die außer Haus konsumierten Mengen an Wein und Spirituosen um 13 % zurück, was viele Lokale und Restaurants zu einer Anpassung ihres Angebots zwang. Dennoch erreichte der Gesamtumsatz des Getränkesektors in den ersten sechs Monaten 2,3 Milliarden Euro und damit wieder das Vor-Pandemie-Niveau. Besonders Cocktails (+32 %) und Softdrinks (+24 %) trugen zu dieser positiven Dynamik bei.

Weinfachgeschäfte behaupteten ihre stabile Nische, indem sie auf sorgfältige Auswahl und persönliche Beratung setzten. Hier konzentriert sich eine Kundschaft, die besonderen Etiketten und Nischenprodukten Aufmerksamkeit schenkt und damit die identitätsstiftende Bedeutung dieses Kanals unterstreicht.

Mit einem Wert von 3,1 Milliarden Euro im Off-Trade bestätigt sich der Wein als das am weitesten verbreitete alkoholische Getränk: Er erreicht 84 % der italienischen Haushalte (21,7 Millionen). Es wird weniger, aber besser getrunken – Schaumweine und Weißweine gewinnen an Bedeutung, während traditionelle Rot-, Likör- und Dessertweine leichte Rückgänge verzeichnen. Die Suche nach Qualität und Vielfalt zeigt sich auch in der wachsenden Neugier auf ausländische Nischenweine – insbesondere aus Österreich, die für Frische und Nachhaltigkeit geschätzt werden.

Aktuelle Außenhandelsstatistiken bestätigen diesen Trend: Die österreichischen Weinexporte nach Italien legten 2025 deutlich zu. Nach Angaben des italienischen Statistikamts ISTAT stiegen die Exporte im ersten Halbjahr um 9,8 % gegenüber dem Vorjahr. In den Sommermonaten bis August beschleunigte sich das Wachstum sogar auf 38,9 %.

Das Jahr 2025 kennzeichnet somit einen weniger gewohnheitsmäßigen, dafür bewussteren Konsumenten. Der Wein bleibt Symbol für Kultur und internationale Offenheit, mit einem Markt, der sich zunehmend zu anspruchsvolleren und vielfältigeren weinbezogenen Erlebnissen entwickelt.

Fragen zum italienischen Food & Beverage Sektor? Das AußenwirtschaftsBüro Padua unterstützt Sie gerne mit maßgeschneiderter Beratung und aktuellen Fachinformationen.

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