Montenegro investiert in Wasserinfrastruktur – EU-Annäherung eröffnet Chancen für internationale Partner
Vom 22. bis 24. Oktober fand in Budva die 6. Internationale Konferenz über Wasserwirtschaft („Konferencija o vodama“) statt. Vertreterinnen und Vertreter aus Ministerien, Gemeinden, internationalen Organisationen und der Wirtschaft diskutierten aktuelle Herausforderungen und Perspektiven im Bereich Trinkwasser- und Abwasserbehandlung in Montenegro. Im Mittelpunkt standen die gesetzliche Harmonisierung mit der EU, der hohe Investitionsbedarf in die Wasserinfrastruktur sowie die Stärkung lokaler Kapazitäten.
Seitens des Ministerium für Ökologie, nachhaltige Entwicklung und Entwicklung des Nordens wurde hervorgehoben, dass das Umweltkapitel 27 eines der komplexesten im EU-Beitrittsprozess darstellt. Montenegro hat bereits über 80 Millionen Euro an EU-Fördermitteln mobilisiert, der Investitionsbedarf liegt jedoch deutlich höher: Bis 2035 werden Investitionen von über zwei Milliarden Euro in den Bereichen kommunaler Abfall, Wasser- und Abwasserwirtschaft erwartet.
Internationale Finanzinstitutionen wie die Europäische Investitionsbank (EIB), die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) sowie die Weltbank unterstützen den Sektor bereits. Experten sehen dabei große Potenziale, aber auch strukturelle Herausforderungen: Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist in ländlichen Gebieten noch eingeschränkt, nur rund ein Drittel des Abwassers wird derzeit ordnungsgemäß behandelt, und viele kommunale Wasserversorger stehen vor finanziellen und organisatorischen Hürden.
Für österreichische Unternehmen ergeben sich daraus attraktive Möglichkeiten – insbesondere in den Bereichen Wasseraufbereitung, Abwassertechnik, Energieeffizienz, Projektmanagement und technische Beratung. Angesichts der EU-Annäherung Montenegros und der geplanten Investitionswelle sind Kooperationen mit lokalen Gemeinden und Ministerien besonders gefragt.
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