
Südafrika: Private Investitionen sollen Schienennetz modernisieren
Transnet-Reform soll Exportlogistik ankurbeln
Lesedauer: 1 Minute
Südafrika Logistik Maritime Industry SchienenverkehrSeit Jahren kämpft Südafrikas staatliches Bahn und Frachtnetz „Transnet“ gegen seine schlechte Infrastruktur. Veraltete Schienen, Diebstahl, Vandalismus und zu wenig Investitionen führen zu einer rückläufigen Leistung. Mit nur 48 Mio. Tonnen exportierter Kohle gab es 2023 ein 30jähriges Tief. Nun will die Verkehrsministerin Südafrikas mit einem neuen Projekt dagegen vorgehen.
Neues PSP-Projekt soll Investoren anlocken
Um die Infrastruktur zu stärken, hat die Verkehrsministerin, Barbara Creecy, am 23. März 2025 ein „Private Sector Participation“(PSP) Projekt gestartet. Dabei handelt es sich um eine Onlineinitiative zur Interessensbekundung (RFI – Request for Information), die privaten Investoren den Weg ebnet, Ideen und Know-How an das staatliche „Department of Transport“ und „Transnet“ zu übermitteln und sich finanziell an Projekten zu beteiligen.
Öffnung trotz Staatsbesitz: Privatkapital als Lösung
Obwohl das Schienen- und Hafennetz in Staatsbesitz bleibt, soll der Sektor für private Partner geöffnet werden, denn laut Creecy können die begrenzten staatlichen Ressourcen allein die Rückstände und die Entwicklung der Infrastruktur nicht finanzieren.
Die schlechte Schienen- und Hafenlogistik ist besonders Unternehmen ein Dorn im Auge und schwächt die Wirtschaft spürbar. Ziel ist es deshalb, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, wirtschaftliches Wachstum zu fördern und Engpässe in der Infrastruktur zu beheben.
Frachtkorridore im Fokus der ersten Phase
Die Aufmerksamkeit richtet sich auf die entscheidenden Frachtkorridore um die Häfen von Richards Bay, Port of Ngqura, Port Elizabeth und Saldanha Bay über die vor allem Kohle, Eisenstein und Mangan transportiert wird.
In der ersten Phase liegt der Fokus auf drei zentralen Korridoren:
- Nordkap – Saldanha/Nelson Mandela Bay: Für den Transport von Eisenerz und Mangan.
- Limpopo/Mpumalanga – Richards Bay: Für den Export von Kohle, Chrom und Magnetit.
- Intermodal-Projekt fokussiert auf Container und Automobil: Entwicklung von Container- und Fahrzeugterminals zwischen Gauteng und Durban/Ost-& Westkap
Bisher war das Projekt ein voller Erfolg. Viele private Unternehmen haben bereits ihr Interesse gezeigt und Ideen, Wissen und finanzielle Unterstützung angeboten. Das Verkehrsministerium richtet derzeit eine eigene „PSP-Einheit“ ein; Diese soll die Vorschläge auswerten und bis August 2025 konkrete Ausschreibungen („Requests for Propsals“) vorbereiten.
Für Creecy ist das „Request for Information” ein Meilenstein auf dem Weg zu einem erstklassigen Verkehrsnetz.