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Person in Seitenansicht steht auf einer Bühne und spricht in ein Mikrofon einem sitzenden Publikum zugewandt, im Hintergrund Rollup mit Schriftzug Vielfalt vernetzt
© Mag. Barbara Lachner, www.photosandmore.at

Charta der Vielfalt Get-together am 22.5.2025: Inklusive Sprache im Berufsalltag

Rückblick

Lesedauer: 3 Minuten

25.09.2025

Am 22. Mai 2025 fand im Haus der Wiener Wirtschaft das diesjährige Charta der Vielfalt Get-together statt – eine Veranstaltung, die ganz im Zeichen inklusiver Sprache im Berufsalltag stand. Anlass war das 15-jährige Jubiläum der Charta der Vielfalt in Österreich. Zum Auftakt begrüßte Guido Miklautsch, Leiter des Netzwerkmanagements der Wirtschaftskammer Wien, die zahlreichen Teilnehmenden vor Ort und online und betonte die Bedeutung sprachlicher Sensibilität als Bestandteil einer lebendigen Diversitätskultur.

Im Zentrum der Veranstaltung stand der Einfluss von Sprache auf Zugehörigkeit, Chancengleichheit und Unternehmenserfolg. Die Referentin Victoria Englmaier, MSc, Projektmanagerin und Lektorin an der IMC Krems, zeigte eindrucksvoll auf, wie sehr Sprache unser Denken, unsere Wahrnehmung und damit auch die Unternehmenskultur beeinflusst. In ihrem Vortrag verdeutlichte sie, dass Sprache nicht nur beschreibt, sondern Wirklichkeit formt – und dass sich die Art und Weise, wie in Unternehmen kommuniziert wird, unmittelbar auf das Arbeitsklima, die Innovationskraft und die Identifikation der Mitarbeitenden auswirkt.

Vorbildfunktion und Wortwahl von Führungskräften

Besonders die Rolle von Führungskräften wurde hervorgehoben, da sie mit ihrer Wortwahl eine klare Vorbildfunktion übernehmen und dadurch eine inklusive Unternehmenskultur aktiv mitgestalten können. Englmaier unterstrich, dass inklusive Sprache nicht bei symbolischen Gesten stehenbleiben dürfe, sondern in Form konkreter Maßnahmen den Arbeitsalltag durchdringen müsse – von genderneutralen Ansprachen über vielfältige Bildsprache bis hin zu barrierefreien Kommunikationsmitteln. Entscheidend sei dabei, nicht ideologisch zu argumentieren, sondern mit Respekt, Offenheit und Fakten zu überzeugen.

Leichte/Einfache Sprache, Austausch und EU-Projekt NICE

Im Anschluss vertiefte Verena Brinda das Thema aus der Perspektive der barrierefreien Kommunikation. Die erfahrene Übersetzerin und Expertin für Leichte und Einfache Sprache machte deutlich, wie wichtig es ist, Inhalte so aufzubereiten, dass sie für möglichst viele Menschen verständlich und zugänglich sind. Dabei bezog sie sich auf ihre langjährige Praxis und Ausbildung in diesem Bereich und zeigte auf, wie Unternehmen Kommunikation als inklusives Instrument begreifen und nutzen können.

Im informellen Teil der Veranstaltung nutzten die Gäste beim gemeinsamen Frühstück die Gelegenheit zum Austausch. In entspannter Atmosphäre wurden Fragen vertieft, Erfahrungen geteilt und neue Kontakte geknüpft – ein Beweis dafür, wie sehr das Thema die Teilnehmenden bewegt und motiviert hat, Veränderungen im eigenen beruflichen Umfeld anzustoßen.

Zum Abschluss wurde das EU-Projekt NICE – No Inclusion without Communication in Education vorgestellt. Es verfolgt das Ziel, innovative Konzepte und Materialien zur inklusiven Kommunikation zu entwickeln, um Diversität in Bildung und Beruf nachhaltig zu fördern.

„Kleine Worte – große Wirkung“ 

Mit dem Leitgedanken „Kleine Worte – große Wirkung“ machte die Veranstaltung deutlich, dass inklusive Sprache weit mehr ist als ein sprachliches Stilmittel – sie ist Ausdruck einer Haltung und ein wirksamer Hebel für eine zukunftsfähige, gerechte Arbeitswelt. Die Wirtschaftskammer Wien setzte damit ein starkes Zeichen für die strategische Verankerung von Diversity & Inclusion und für konkrete, alltagstaugliche Wege zu mehr Teilhabe und Sichtbarkeit.

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