Zum Inhalt springen
Fünf Personen stehen nebeneinander vor einer grauen Wand. Neben ihnen steht ein Banner, auf dem unter anderem Charta der Vielfalt steht
© Florian Wieser

Charta der Vielfalt Get-together am 26.11.2025: Webseminar

Diversitätsdimension der Herkunft stand im Mittelpunkt

Lesedauer: 1 Minute

11.12.2025

Rund um die Frage, wie kulturelle Vielfalt im Arbeitsalltag gelebt, gestaltet und als strategische Stärke genutzt werden kann, bot die Veranstaltung wertvolle fachliche Impulse sowie praktische Beispiele aus der Organisationspraxis.

Impulse von Heidrun Schulze und Monika Zahnt

Heidrun Schulze (diversify°beratung) beleuchtete zentrale Herausforderungen und Chancen interkultureller Zusammenarbeit. Auf Basis empirischer Erkenntnisse aus Österreich und Deutschland zeigte sie, vor welchen Barrieren Unternehmen stehen – etwa Sprachhürden, Bias im Recruiting, mangelnde Zugehörigkeit oder fehlende Unterstützung durch Führungskräfte. Gleichzeitig präsentierte sie konkrete Good-Practice-Ansätze, darunter:

  • Anti-Bias-Maßnahmen im Recruiting, wie kompetenzbasierte Bewerbungsverfahren oder divers zusammengesetzte Auswahlkommissionen.
  • Strukturiertes Onboarding und begleitende Maßnahmen wie Mentoring oder Job Shadowing zur Stärkung von Teamzusammenhalt.
  • Umgang mit Mehrsprachigkeit, etwa durch klare Sprachregelungen, Sprachtandems oder spielerische Interventionen im Arbeitsalltag.
  • Antidiskriminierungsmaßnahmen, wie interne Anlaufstellen, Sensibilisierungstrainings und das starke Vorbild von Führungskräften.

Auch der strategische Blick wurde geschärft. Schulze betonte, wie entscheidend Planung, Beteiligung aller Mitarbeitenden und eine glaubwürdige, wertschätzende Haltung für nachhaltige Diversity-Arbeit sind.  

Monika Zahnt (Diversity Think Tank) führte aus, warum Herkunft als Ressource für Unternehmen eine wesentliche Rolle spielt und wie kulturelle Vielfalt als langfristiger Bestandteil einer zukunftsorientierten Organisationsstrategie wirksam verankert werden kann. Sie hob hervor, dass Diversität nicht durch Einzelmaßnahmen entsteht, sondern durch ein strategisches Mindset, das auf nachhaltige Inklusion und Wettbewerbsfähigkeit abzielt.

Praxisdialog mit Claudia Maier und Mamadou Bah

In der anschließenden Diskussionsrunde gaben Claudia Maier (Senior Spezialistin Diversity Management, ÖBB) und Mamadou Bah (Disponent/Customer Success Manager, Rail Cargo AG) Einblicke in ihre Arbeitspraxis und Herausforderungen im Unternehmensalltag. Sie diskutierten gemeinsam mit den Expertinnen darüber, wie ein diskriminierungsfreies und wertschätzendes Arbeitsumfeld aktiv gestaltet werden kann. 

Zentrale Themen der Diskussion waren

  • Die Bedeutung sichtbarer Führungskräfte, die Diversität aktiv vorleben.
  • Die Notwendigkeit, Zugehörigkeit und psychologische Sicherheit als Basis erfolgreicher Zusammenarbeit zu stärken.
  • Der Mehrwert, interkulturellen Austausch im Arbeitsumfeld bewusst zu ermöglichen – etwa durch gemeinsame Aktivitäten, Austauschformate oder informelle Begegnungen. 

Das Webseminar zeigt eindrucksvoll, wie wichtig und gleichzeitig vielschichtig das Thema kulturelle Vielfalt für Organisationen und Unternehmen ist. Die Beiträge der Expert:innen machen deutlich:

  • Interkulturelle Zusammenarbeit eröffnet enorme Chancen – vorausgesetzt, sie wird bewusst gestaltet.
  • Vielfalt braucht strategische Verankerung und klare Strukturen.
  • Führungskräfte spielen eine Schlüsselrolle.
  • Kleine, kontinuierliche Schritte sind oft wirksamer als große Einzelmaßnahmen.

Aufzeichnung des Webseminars

Weitere interessante Artikel
  • Gruppenbild der Teilnehmer:innen an der Veranstaltung
    Charta der Vielfalt Get-together am 23.9.2025: 15 Jahre Bestehen
    Weiterlesen
  • Person in Seitenansicht steht auf einer Bühne und spricht in ein Mikrofon einem sitzenden Publikum zugewandt, im Hintergrund Rollup mit Schriftzug Vielfalt vernetzt
    Charta der Vielfalt Get-together am 22.5.2025: Inklusive Sprache im Berufsalltag
    Weiterlesen