
Frau in der Wirtschaft
Forderungsprogramm 2023
Lesedauer: 2 Minuten
10.10.2023
Vereinbarkeit fördern. Arbeit schaffen.
Für Unternehmerinnen mit Kind/ern und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nach wie vor eine große Herausforderung. Die Betreuungsangebote für Kinder müssen flexibel weiterentwickelt werden. Damit sind auch zusätzliche Arbeitsplatzeffekte in strukturschwachen Regionen verbunden. Frau in der Wirtschaft fordert daher:
- Kinderbetreuungsangebot ausbauen
Die Betreuungsquote der unter dreijährigen Kinder muss zeitnah auf
33 Prozent (Barcelona-Ziele) gesteigert werden. Neben dem quantitativen Ausbau der Kinderbetreuungsplätze muss auch die Betreuungsqualität gesichert sein.
Forderungen zur Kinderbetreuung für unter 3 Jährige
- Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Geburtstag
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist die Voraussetzung dafür, dass sich Frauen und Männer für Kinder entscheiden und qualifiziert erwerbstätig sind. Wir fordern einen gesetzlichen Anspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Geburtstag des Kindes, leistbar und flächendeckend in ganz Österreich, wahlweise am Wohn- oder Arbeitsort. - Erhebung des Bedarfs an Kinderbetreuungsplätzen
Es gibt keine flächendeckende Bedarfserhebung an Kinderbetreuungsplätzen. Eine österreichweite sowie nach Bundesländern gesplittete Erhebung des Bedarfs an Kinderbetreuungsplätzen soll die Planung für Kinderbetreuungseinrichtungen ermöglichen. - Steuerfreier Zuschuss zu den Kinderbetreuungskosten
Schon jetzt sind freiwillige Zuschüsse des Arbeitgebers für die Betreuung von Kindern von der Einkommensteuer befreit (§ 3(1) 13b EstG). Es braucht eine Ausweitung des freiwilligen steuerfreien Zuschusses für die Kinderbetreuung von 1.000 Euro auf 2.000 Euro und vom 10. Lebensjahr auf das 14. Lebensjahr. - Kinderbetreuungsangebote während der Ferien
In den Sommerferien soll an Pflichtschulen eine zeitgemäße Ferienbetreuung angeboten werden. Dabei sollen schulische Förderungsangebote und außerschulische Betreuungsangebote vor Ort unter Einbindung entsprechender Institutionen und Vereine integriert werden. - Vereinheitlichung der schulautonomen Tage
Nach der Umsetzung der einheitlichen Herbstferien sollen auch die restlichen schulautonomen Tage in ganz Österreich vereinheitlicht werden, um die Planbarkeit für Eltern zu erhöhen. - Familienfreundlichkeit fördern
Die Erhöhung und Ausweitung der steuer- und sozialversicherungsfreien Zuwendungen des Arbeitgebers an Arbeitnehmer für Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördert Familienfreundlichkeit und stärkt Mitarbeiterbindung.
Bildung verbessern. Unternehmertum fördern.
- Entrepreneurship besser in Bildungseinrichtungen verankern
Wirtschafts- und Finanzunterricht muss fixer Bestandteil der Allgemeinbildung werden. Unternehmertum sowie grundlegendes Wirtschafts- und Finanzverständnis sollen fix in Lehr- und Ausbildungspläne integriert werden. Die internationalen Best-Practice-Projekte „Unternehmerführerschein" und „JUNIOR – Schüler gründen Unternehmen" sind nachhaltig im österreichischen Schulsystem zu implementieren.
- ORF-Bildungsauftrag für Kinder verbessern
Zur Verbesserung der Englischkenntnisse sollen (Kinder-)Sendungen im Zweikanalton angeboten werden. Die Themen Ausbildung, Berufswahl sowie Wirtschafts- und Finanzwissen sollen in entsprechenden Formaten vermittelt werden. In der TVthek soll es ein eigenes Kinderarchiv geben.
- Native-Speaker nützen
Native Speaker sollen als Begleitpersonen Projekt-, Sport-, Landschulwochen oder Skikurse betreuen, um so die Sprachkompetenz der Schülerinnen und Schüler zu stärken.
- Digitale Kompetenzen auf allen Bildungsstufen
Digitale Kompetenzen sollen schon ab der ersten Volksschulklasse als vierte Grundkompetenz neben Lesen, Schreiben und Rechnen verstanden werden. Von der Volksschule an soll Computational Thinking (Informatisches Denken) vermittelt und das Interesse am Programmieren spielerisch und kindgerecht geweckt werden. In allen Pflichtschulen soll das Wahlpflichtfach „Coding“ eingeführt werden.
Gesundheit stärken. Vorsorge leben.
- Sensibilisierung auf gendermedizinische Prävention und Vorsorge
Gendermedizin ist der erste und wichtigste Schritt zu einer patientenzentrierten, individualisierten Medizin. Dabei handelt es sich um die Erforschung und Behandlung von Krankheiten unter besonderer Beachtung der biologischen Unterschiede von Mann und Frau. Die Prävention und Vorsorge muss im Bewusstsein jeder Unternehmerin sein und wir wollen das Verständnis der Politik schärfen.
Funktionärinnen fördern. Wirtschaftskammer weiterentwickeln.
- Mehr Funktionärinnen in der Wirtschaftskammer
Der weiter wachsende Anteil von Unternehmerinnen unter den Mitgliedern muss zu einer Weiterentwicklung der Interessenvertretung der Wirtschaft führen: Der Anteil von Funktionärinnen in Sparten, Fachgruppen, Innungen und Gremien der Wirtschaftskammer soll spürbar erhöht werden.