Überland-Strommasten vor blauen Abendhimmel
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Blackout

Wie Unternehmer vorsorgen können, wenn der Strom ausgeht

Lesedauer: 2 Minuten

Was bis vor einiger Zeit ein wenig beachtetes Expertenthema war, rückt aktuell immer mehr in den medialen Fokus: ein Blackout! Spätestens der Stromausfall im Wiener Ernst Happel-Stadion vor einem Fußballländermatch hat breitenwirksam gezeigt, wie es wäre, wenn plötzlich kein Strom da ist.

Was ist aber überhaupt ein Blackout?

Zunächst ist ein „Blackout“ klar von einem „normalen“ Stromausfall zu unterscheiden, der in der Regel regional beschränkt ist und einen Zeitraum von wenigen Stunden andauert. Ein Blackout liegt nach der üblichen Definition erst dann vor, wenn es sich um einen länger andauernden und überregionalen Stromausfall handelt, der somit mehrere Staaten betrifft. Zum Teil findet sich auch die Definition, dass es sich um einen europaweiten Strom-, Infrastruktur- und/oder Versorgungsausfall handelt.

Welche Folgenwirkungen hat ein Blackout?

Die Folgen sind vielfältig – verkürzt gesagt steht unser komplettes Leben still. Kommunikation über Telefon oder Internet wäre verunmöglicht; Zahlungssysteme, Tankstellen, Ampeln, Bahnverkehr, Licht, Heizung, Kühlung würden nicht mehr funktionieren. Die Versorgung mit Lebensmittel, Hygieneartikel oder Medikamenten wäre erschwert oder ausgefallen.

Dies sind nur einige Beispiele – verkürzt gesagt: Es funktioniert nichts mehr, was in irgendeiner Form von Strom abhängig ist. Es „funktioniert“ nur mehr das, was man vorbereitet hat und auch verfügbar ist.

Welche Phasen gibt es bei einem Blackout?

Bei einem Blackout unterscheidet man unterschiedliche Phasen, wobei der Stromausfall an sich in der ersten Phase in Österreich nur einige Stunden oder vielleicht Tage dauern könnte. Besonders kritisch werden dann die weiteren Phasen, wo zunächst noch keine Telekommunikation möglich ist bzw. vor allem die dritte Phase, in der die Infrastruktur wieder hochgefahren und die Versorgung wiederhergestellt werden muss. Die Wiederherstellung der gewohnten Versorgung mit lebenswichtigen Dienstleistungen und Gütern könnte Wochen oder Monate in Anspruch nehmen.

Wird ein Blackout kommen?

Selbst Experten sind sich uneinig, ob es zu einem Blackout kommen wird. Aber ausschließen kann man ein solches Szenario nicht, weshalb es in der heutigen Situation auf jeden Fall berücksichtigt und Vorsorge getroffen werden muss.

Dafür muss die Ursache nicht unbedingt in Österreich liegen. Das europäische Stromnetz ist weitestgehend miteinander verbunden, weshalb es zu Kettenreaktionen kommen kann. Geopolitische Veränderungen, Cyber-Attacken, technische Gebrechen oder starke Netzschwankungen können einen Blackout auslösen.

Wer sollte Vorbereitungen treffen?

Im Sinne der Krisenvorsorge sollten sich daher nicht nur kritische Einrichtungen, sondern jedes Unternehmen und die Gesellschaft als Ganzes, somit jede/r einzelne auf ein solches Szenario vorbereiten.

Wie können sich Unternehmen vorbereiten?

Es ist jedenfalls sinnvoll, eine Risikoeinschätzung für sein eigenes Unternehmen durchzuführen und sich zu überlegen, wie man in einer derartigen Krise betroffen wäre. Alles, was im Vorfeld an präventiven und die Awareness stärkenden Maßnahmen gesetzt werden kann, zahlt sich aus.

Notfall- und Alarmpläne und Kommunikation

Zur Vorsorge sollten Notfall- und Alarmpläne in Papierform mit genauen Regelungen und Abfolge der notwendigen Schritte vermerkt sein. (Wer? Wann? Transport? Sofortmaßnahmen etc.)

Wichtig ist, wie die Kommunikation im Betrieb trotz Ausfall der Infrastruktur erfolgen kann.

Gibt es einen Notfall- oder Krisenstab im Unternehmen und wie wird dieser ohne entsprechende Stromversorgung alarmiert? Idealerweise sollten alle Mitarbeiter auf das Szenario eines Blackouts vorbereitet sein.

Muss im Krisenfall ein (Not-) Betrieb zwingend aufrechterhalten werden und welche Prozesse sind dafür notwendig? Es ist auch darauf zu achten, dass dafür geschultes Personal zur Verfügung steht. 

Stand: 06.07.2022