Exkursion des Energiehandels: Von eFuels bis zur Raffinerietechnik
Lesedauer: 1 Minute
Die zweitägige Exkursion des Energiehandels der Wirtschaftskammer Kärnten bot den Teilnehmenden einen umfassenden Einblick in aktuelle Entwicklungen der Energiewirtschaft. Bereits am ersten Tag standen Zukunftsfragen im Mittelpunkt: Beim Vortrag "eFuels – ein schlafender Riese wacht auf" präsentierte Dr. Dora Szalay von der eFuel Alliance Österreich die wichtigsten Grundlagen und Potenziale synthetischer Kraftstoffe. Sie erläuterte, was eFuels leisten können – "eFuels are climate neutral alternatives to fossil fuels" – und zeigte ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten auf, etwa in der Schifffahrt, Luftfahrt, im Straßenverkehr, bei Einsatzfahrzeugen, Baumaschinen oder in der Notstromversorgung.
Im Mittelpunkt stand auch die Frage, warum eFuels international als Gamechanger gelten. Dr. Szalay verwies auf entscheidende Vorteile wie hohe Energiedichte, gute Lager- und Transportfähigkeit sowie die Möglichkeit, bestehende Infrastruktur weiterzunutzen. Weltweit liefen bereits rund 300 Projekte, die das globale Potenzial bestätigten. Zudem hob sie die Bedeutung der Energiewende hervor: Smarte Lösungen seien dringend erforderlich, um CO2-Emissionen zu reduzieren und Klimaziele zu erreichen. Eine anschließende Diskussionsrunde bot Raum für vertiefende Fragen und Austausch.
Der zweite Tag führte die Gruppe zur OMV-Raffinerie in Wien-Schwechat. Nach einer ausführlichen Präsentation erhielten die Teilnehmenden Einblick in den einzigen Raffineriestandort Österreichs, der seit 1958 in Betrieb ist. Die Anlage zählt zu den größten und modernsten Binnenraffinerien Europas und verfügt über eine integrierte Petrochemie-Produktion. Das Rohöl gelangt über die Adria-Wien-Pipeline und die Transalpine Ölleitung in die Raffinerie, wo es durch Destillation, Entschwefelung, Veredelung und Mischung zu Kraftstoffen, Bitumen und diversen petrochemischen Produkten verarbeitet wird.
Im Anschluss folgte eine Rundfahrt durch das beeindruckende Gelände. Direkt angrenzend befand sich der Kunststoffhersteller Borealis, an dem die OMV zu 75 Prozent beteiligt ist. Zusammen umfassen Raffinerie und Borealis ein Areal, das in seiner Fläche mit dem Fürstentum Monaco vergleichbar ist.
Die Exkursion bot einen abwechslungsreichen Mix aus zukunftsorientierten Impulsen, fachlichem Austausch und spannenden Einblicken in die industrielle Energiewelt!