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Stefan Sternad, WK-Fachgruppenobmann der Kärntner Gastronomie
© WKK, Simone Attisani

„Tourismus als Vorbild für andere Branchen“

Nach monatelangen Verhandlungen steht die neue Trinkgeldregelung für den Tourismus kurz vor dem Ziel: Kommende Woche soll sie im Nationalrat beschlossen werden. Mit steuerfreien Trinkgeldern und einheitlichen Sozialversicherungspauschalen setzt der Tourismus, so Wirtesprecher Sternad, ein starkes Zeichen – und wird damit zur Vorreiterbranche für andere Sparten.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 09.10.2025

Die neue Trinkgeldregelung für den Tourismus ist in der Zielgeraden, kommende Woche wird sie im Nationalrat beschlossen. Wirtesprecher Stefan Sternad: „Das Ringen nach einer Lösung war zäh und nicht immer einfach. Nun haben wir die Steuerfreiheit auf Trinkgelder und österreichweit einheitliche, vertretbare Pauschalsätze für die Sozialversicherung.“ Damit sei der Tourismus eine Vorreiter-Branche, in anderen Sparten gebe es nach wie vor einen Fleckerlteppich, weit entfernt von einer transparenten bundesweiten Lösung.
Start für die Neuregelung wird der 1.1.2026 sein. Neben den vertretbaren Pauschalsätzen kehrt Sternad die Rechtssicherheit für Betriebe und Mitarbeitende hervor. Auch sei es gelungen, praktikable Lösungen für Mitarbeitende ohne Inkasso, für Teilzeitbeschäftigte und für das mitarbeiterinterne Aufteilen von Trinkgeldern zu finden.

Jetzt die Krankenstandsproblematik angehen

Krankenstände sind in vielen Kärntner Betrieben ein massives Problem. Vor allem die Gastronomie leidet unter der Zunahme von Krankenstandstagen und Kurzkrankenständen. „Mitunter kommt es auch zu Krankenstandsmissbrauch, oft zu Wochenbeginn, an Fenstertagen oder in der Kündigungsfrist. Hier ist die ÖGK gefragt nun endlich durchzugreifen und Maßnahmen zu liefern, die Missbrauch verhindern“, fordert der Fachgruppenobmann der Gastronomie. Es gehe nicht darum, berechtigte Krankenstände in Frage zu stellen, sondern um Gerechtigkeit für Unternehmen und Mitarbeiter.

Die derzeitige gesetzliche Lage bürde den Betrieben immense Kosten auf. „Kaum jemand weiß, dass es die Betriebe sind, die die ersten sechs Wochen Krankenstand komplett bezahlen – ein Umstand, der für viele unserer Kolleginnen und Kollegen zur Existenzfrage wird.“ Sternad spricht sich daher bei Krankenständen ab dem vierten Tag für eine Kostenübernahme durch die ÖGK oder einen noch zu gründenden Fonds aus. „Die Lösung beim Trinkgeld macht Mut. Warum soll gemeinsam sozialpartnerschaftlich nicht auch bei den Krankenständen der große Wurf gelingen?“, schließt Sternad.

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