
Gebühren statt Ideen: Klagenfurts wirtschaftliche Zukunft darf nicht gestrichen werden
Die aktuelle wirtschaftliche Situation der Stadt darf kein Freibrief sein, um zukunftsentscheidende Projekte einfach auf Eis zu legen. Das geplante Veranstaltungszentrum ist für die Wirtschaft der Stadt kein Luxus, sondern überlebensnotwendig.
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Die Diskussionen rund um das Budget der Landeshauptstadt schlagen hohe Wellen – und sorgen zunehmend für Unverständnis in der Wirtschaft. Denn während über weitere Ausweitungen der Parkgebühren im Bereich vom Strandbad diskutiert wird, fehlen weiterhin Vorschläge für echte Reformen und strukturelle Einsparungen. Stattdessen sollen Projekte wie das Veranstaltungszentrum gestrichen werden. Für WK-Bezirksstellenobmann Franz Ahm ist das ein fatales Signal: „Es kann nicht sein, dass man die Sparpläne auf dem Rücken zukunftsträchtiger Investitionen austrägt. Das geplante Veranstaltungszentrum ist wesentlich, um Klagenfurt als Tagungs- und Kongressstandort weiterzuentwickeln. Wer diesen Plan jetzt streicht, gefährdet nicht nur wirtschaftliche Chancen auch in Zusammenhang mit der Koralmbahn, sondern zeigt, dass man offenbar lieber Gebühren erfindet, als mutige Entscheidungen zu treffen.“
Ahm kritisiert, dass es nach wie vor kein Budget gibt, obwohl das erste Halbjahr bereits vorbei ist. Gleichzeitig gebe es keine erkennbaren Ideen aus dem Rathaus, wie strukturelle Reformen aussehen könnten: „Wir haben ein massives Ausgabenproblem, aber statt die Verwaltung zu straffen, dreht man an der Gebührenschraube. Seit Monaten wird in dieser Angelegenheit immer wieder auf den Konsolidierungsbeirat verwiesen – doch die dringend notwendigen Reformen bleiben aus. Es entsteht zunehmend der Eindruck, dass der Beirat als Alibi-Instrument dient, um politische Verantwortung zu vermeiden. Ein Hinauszögern führt erfahrungsgemäß zu einer Verschlechterung der Situation.“
Veranstaltungszentrum sichert Arbeitsplätze und Wertschöpfung
Die Pläne rund um das neue Veranstaltungszentrum im Messeareal seien nicht nur kulturell, sondern vor allem wirtschaftlich bedeutsam: Eine Studie der Wirtschaftskammer Kärnten zeigt, dass durch die Bauinvestitionen und den laufenden Betrieb des Veranstaltungszentrums Klagenfurt rund 10,4 Millionen Euro an regionaler Bruttowertschöpfung entstehen – jährlich kommen durch die touristischen Effekte bis zu 37 Millionen Euro dazu. Hinzu kommen jährlich bis zu 16 Millionen Euro an Steuern und Abgaben. „Gerade jetzt, wo jeder Euro für die Stadt zählt, wäre es wirtschaftlich fahrlässig, dieses Projekt zu stoppen und für das Stadtbudget ein Schritt ins eigene Messer. Es liegt auf der Hand, dass vorrangig jene Projekte umgesetzt werden sollten, die der regionalen Wirtschaft und dem Stadtbudget einen klaren Mehrwert bieten“, so Ahm.