Halloween: Kurzfristiger Umsatz, aber keine Entlastung für den Handel
Der Konsum rund um Halloween sorgt zwar für zusätzliche Kundenfrequenz, kann die angespannte Lage im stationären Handel aber kaum abfedern. Im Schnitt werden 45 Euro ausgegeben.
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Buh! Wer am 31. Oktober 2025 abends die Tür öffnet, könnte einem kleinen Monster, einer Hexe oder einem Vampir gegenüberstehen. Was für Kinder ein Spaß ist, bedeutet für den Handel zumindest ein kurzfristiges Umsatzplus. Doch wie Raimund Haberl, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Kärnten, betont, ist Halloween zwar ein Fixpunkt im Jahresverlauf und wirtschaftlich spürbar, jedoch kein Rettungsanker für den Handel. „Die Stimmung ist verhalten. Viele Händler sprechen von einem kurzfristigen, impulsgetriebenen Geschäft, das sich kaum positiv auf die längerfristige Umsatzentwicklung auswirkt.“
Laut einer aktuellen Erhebung der KMU Forschung Austria werden in Kärnten heuer rund sechs Millionen Euro rund um Halloween ausgegeben, das sind im Schnitt etwa 45 Euro pro Person. Etwas mehr als zehn Prozent der Befragten wollen dieses Jahr mehr ausgeben als im Vorjahr, während knapp drei Viertel gleich viel budgetieren. Nur 14 Prozent wollen ihre Ausgaben reduzieren.
Von Süßigkeiten bis Geisterfiguren
Ganz oben auf den Einkaufslisten stehen heuer wieder Süßigkeiten, die bei acht von zehn Käufern ein Muss sind. Ebenfalls beliebt sind Zierkürbisse zum Basteln und Dekorieren sowie gruselige Dekorationsartikel wie Spinnennetze oder Geisterfiguren. Auch Kostüme sowie Schminke, Make-up und Accessoires dürfen für die perfekte Gruselstimmung nicht fehlen. Besonders gefragt sind nachhaltige und hochwertige Produkte, die für unvergessliche Halloween-Erlebnisse sorgen. Haberl: „Trotz des allgemeinen Online-Shopping-Trends bleibt das Einkaufen vor Ort hoch im Kurs: Mehr als 80 Prozent besorgen Süßes oder Dekoration direkt im Geschäft.“
Kurzes Aufblitzen in schwieriger Konsumlandschaft
Rund 57 Prozent der 15- bis 29-Jährigen feiern heuer Halloween. Bei den über 60-Jährigen ist das Interesse geringer, Familien mit Kindern hingegen zelebrieren den Brauch: 30 Prozent der Eltern geben an, dass ihr Nachwuchs heuer wieder verkleidet von Tür zu Tür zieht. Auch Erwachsene sind mit Begeisterung dabei. 34 Prozent planen fix, Süßigkeiten oder kleine Geschenke zu verteilen, weitere 27 Prozent wahrscheinlich ebenfalls. Nur eine Minderheit wird Halloween auslassen. „Halloween ist für unsere Mitgliedsbetriebe ein kurzes Aufblitzen in einer insgesamt schwierigen Konsumlandschaft. Es ist ein wichtiges Ereignis, das ihnen Umsätze beschert, aber keine nachhaltige Entlastung schafft“, so Spartenobmann Haberl abschließend.