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Mandl und Herk halten eine Tafel auf einer Dachterasse - im Hintergrund das Rathaus Wien
© Florian Wieser

Herk und Mandl: „Koralmbahn ist für den Süden Österreichs eine Jahrhundertchance“

Mit der feierlichen Eröffnung der Koralmbahn beginnt für die Steiermark und Kärnten eine neue Ära. Denn das Zusammenrücken der beiden Zentralräume Graz und Klagenfurt auf eine Fahrtzeit von nur 45 Minuten löst einen starken Impuls für einen gemeinsamen Wirtschaftsraum aus: die AREA SÜD. „Für den Süden Österreichs ist das eine Jahrhundertchance“, betonen die Präsidenten der Wirtschaftskammern Steiermark und Kärnten, Josef Herk und Jürgen Mandl. Diese Chance gelte es zu nutzen.

Lesedauer: 3 Minuten

Aktualisiert am 12.12.2025

Nach jahrzehntelangen Planungen und Bauarbeiten ist heute der große Tag: In Graz und Klagenfurt wird die Koralmbahn feierlich eröffnet. Ein Jahrhundertprojekt, mit dem für die Steiermark und Kärnten viele Chancen verbunden sind, rücken die Zentralräume Graz und Klagenfurt doch auf eine Fahrzeit von 45 Minuten zusammen. Ein starker Impuls für einen gemeinsamen Wirtschaftsraum, dem zweitgrößten Österreichs. Aus diesem Grund haben die beiden Wirtschaftskammern Steiermark und Kärnten die Dachmarke „AREA Süd“ initiiert. Ziel ist es, sowohl national als auch international neue Akzente zu setzen. Schließlich erstreckt sich die AREA SÜD über ein knappes Drittel der Fläche Österreichs, rund 1,8 Millionen Menschen leben hier. Der Wirtschaftsraum umfasst mehr als 50.000 Arbeitgeberbetriebe mit 730.000 Beschäftigten und erbringt eine Wirtschaftsleistung von knapp 70 Milliarden Euro.

 Neue Chancen, derer man sich auch in den Unternehmen bewusst ist, wie eine gemeinsame Umfrage der Wirtschaftskammern Steiermark und Kärnten unter 1.085 Mitgliedsbetrieben zeigt (Umfragezeitraum 2. bis 14. September 2025). Demnach bewerten 90 Prozent die verstärkte Kooperation zwischen den beiden Bundesländern „positiv“ oder zumindest „überwiegend positiv“. Als größte Chancen werden die höhere Arbeitskräftemobilität (61 Prozent), die bessere Erreichbarkeit des jeweiligen Bezirks (59 Prozent) und dessen wirtschaftlicher Bedeutungsgewinn (52 Prozent) gesehen. Eine engere Zusammenarbeit zwischen den beiden Bundesländern wird vor allem in den Bereichen Wirtschaft (75 Prozent), Bildung (64 Prozent), Verwaltung (60 Prozent) und Gesundheitsvorsorge (55 Prozent) als sinnvoll erachtet.

 In diese Richtung zielen auch die Vorschläge, wenn es um politische Maßnahmen geht. Nachgefragt, was es braucht, damit das Jahrhundertprojekt Koralmbahn ein Erfolg wird, antworten 67 Prozent mit einem rascheren Ausbau der Infrastruktur (Top3-Themen in diesem Bereich: Breitbandausbau, Photovoltaik und Pumpspeicherkraftwerke), 57 Prozent plädieren für eine Vereinheitlichung von Landesgesetzen und 51 Prozent bereits jetzt für einen gemeinsamen Markenauftritt. Aus diesem Grund haben die Wirtschaftskammern Steiermark und Kärnten bereits im Vorfeld die Dachmarke AREA SÜD ins Leben gerufen. Mit dieser soll nicht nur Standortmarketing betrieben werden, sondern auch ein strategischer und operativer Austausch auf Politik-, Verwaltungs- und Wirtschaftsebene institutionalisiert werden in Form eines bundesländerübergreifenden Bündnisses mit definierten Themenbereichen und einem gemeinsamen Forderungspaket. Die wichtigsten Punkte auf dieser Agenda:  

 Infrastrukturmaßnahmen:

  • Ausbau der wichtigsten Schienenbereiche entlang der Koralmbahn: Abschnitt Graz – Bruck & Gütertrasse Klagenfurt- Villach
  • Ausbau der zentralen Bahnstrecken abseits der Koralmbahn: InterRegio-Verbindung Klagenfurt – Bruck/Mur
  • Ausbau der Neben- und Zubringerverbindungen zur Koralmbahn: ÖV-Ausbau im Bereich Oberkärnten & Ausbau der Schienenbahnen in der Süd-/Oststeiermark
  • Ausbau bundeslandübergreifender Straßeninfrastruktur: Sicherheitsausbau S36/37
  • Anbindung Flughafen Graz an Koralmbahn & Erhalt bzw. Revitalisierung der Güterverladestation Kühnsdorf

 Attraktivierung des Wirtschafts- und Lebensstandorts:

  • Deregulierungsoffensive auf Länderebene
  • Energiepreise & Energieinfrastruktur am Puls der Zeit: Netztarife senken & Ausbau Energienetze
  • Ausbau des schulischen Angebots im Bereich HTL & Kooperation im Hochschulbereich
  • Vereinbarkeit Familie & Beruf: flächendeckendes Betreuungsangebot in Stadt/Land
  • Gemeinsame Vermarktung des touristischen Angebots der AREA SÜD

STATEMENTS:

Josef Herk, Präsident Wirtschaftskammer Steiermark: „Für den Süden Österreichs ist die Koralmbahn eine Jahrhundertchance. Denn durch sie entsteht entlang der Achse Graz-Klagenfurt der - neben Wien - zweitgrößte Ballungsraum des Landes, der auch im internationalen Maßstab eine Größenordnung darstellt. Nun gilt es, eine gemeinsame regionalpolitische Agenda umzusetzen, um den Wirtschaftsraum zu einem Vorzeigestandort in Europa zu machen. Diese Agenda beginnt beim Arbeitsmarkt - Stichwort Skills - und führt über den weiteren Infrastrukturausbau sowie den F&E- und Innovationsbereich bis hin zu einer gemeinsamen Vermarktung mit der neuen Dachmarke AREA SÜD.“

Jürgen Mandl, Präsident Wirtschaftskammer Kärnten: „Mit der Koralmbahn wächst zusammen, was zusammengehört. Kärnten und die Steiermark bilden einen neuen wirtschaftlichen Ballungsraum, der in dieser Form einzigartig in Österreich ist. Das schafft Chancen für Kooperationen, für Betriebsansiedlungen, für Innovation. Für Kärnten ist das ein echter Quantensprung – wir sind nicht länger peripher, sondern mittendrin in einem neuen Zentrum wirtschaftlicher Dynamik. Darum sehen wir in der Koralmbahn mehr als ein Verkehrsprojekt: Sie ist ein Standortimpuls mit enormem Potenzial.“

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