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FiW fuhr zum Netzwerken nach Görz.
© WKK, KK

Kärntens Unternehmerinnen vernetzten sich mit Italien

45 Unternehmerinnen aus verschiedensten Branchen nahmen an der Reise von „Frau in der Wirtschaft Kärnten“ in Europas Kulturhauptstadt 2025 Görz teil. Im Fokus standen dabei die Vernetzung mit italienischen Unternehmerinnen und der Austausch untereinander.

Lesedauer: 3 Minuten

Aktualisiert am 17.11.2025

„Wer Grenzen überwinden und sein Business über Kärnten hinaus weiterdenken will, muss seine Nachbarn kennenlernen und vor Ort Kontakte knüpfen. Genau das haben wir mit der Unternehmerinnenreise von Frau in der Wirtschaft in Friaul-Julisch-Venetien gemacht“, resümiert Astrid Legner, WK-Vizepräsidentin und Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft Kärnten. Im Vordergrund standen der Ausbau des grenzüberschreitenden Netzwerkes und die gegenseitige unternehmerische Unterstützung. Mit 45 Unternehmerinnen aus allen Teilen Kärntens ging es einen Tag lang zum intensiven Erfahrungsaustausch in die Stadt Görz, die in diesem Jahr eine der Kulturhauptstädte Europas ist. Mit einem italienischen und einem slowenischen Teil hat die Stadt eine einzigartige Geschichte vorzuweisen und eine enge Verbindung mit Österreich. Dies spiegelt sich im modernisierten k. u. k.-Bahnhof im slowenischen Teil der Stadt wider, aber auch in der Ingeborg-Bachmann-Kuppel, die bis Ende des Jahres vor Ort zu sehen ist.

In Görz öffnete Contessa Carolina Lantieri Levezov die Türen zu ihrem Palazzo Lantieri und gab nicht nur Einblicke in die Geschichte des Ortes, sondern auch in das Kulturgeschehen: „Das Jahr als Kulturhauptstadt war für uns eine aufregende Zeit, in der wir die Zusammenarbeit mit Slowenien intensivieren konnten. Jetzt gibt es noch einige sehr schöne Ausstellungen. 2026 wird noch einiges kommen, weil viele Projekte, die man umsetzen wollte, verschoben wurden. Görz bleibt als Kultur- und Wirtschaftsraum spannend“, sagt Contessa Lantieri Levezov, die in ihrem Palazzo auch ein Bed & Breakfast betreibt und als Unternehmerin namhafte Gäste begrüßt. 

„Wirtschaft ohne Grenzen im Kopf“

Reiseleiterin und Tourismus-Projektmanagerin Giovanna Tosetto zeigte, welche Investitionen anlässlich des Kulturhauptstadtjahres getätigt wurden und wie damit die Innenstadt belebt wird. Ein Projekt ist der Concept Store von Flavia Turel namens R89. Hier gibt es Handgemachtes verschiedener regionaler Künstlerinnen zu kaufen. „Im Kloster gibt es eine lange Klöppel-Tradition. Junge Künstlerinnen haben das alte Handwerk neu interpretiert und klöppeln modernen Schmuck und Accessoires.“ Auch Michaela Fabbio vom Ristorante Rosenbar setzt auf Regionalität und überrascht mit einer modernen Interpretation traditioneller Gerichte.

Im Natisone-Tal haben sich Unternehmerinnen zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. Dazu gehört Elisa Manig. Die Radiologietechnikerin hat nach ihrer Rückkehr aus den USA im Jahr 2019 den landwirtschaftlichen Betrieb Azienda Agricola Manig eröffnet. In ihrem Stall befinden sich rund 40 Milchkühe, die ausschließlich mit Heu und Getreide gefüttert werden. Die Milch verarbeitet die junge Bäuerin in der hofeigenen Käserei. Ihre Käse- und Milchprodukte verkauft sie direkt im kleinen Hofladen. Nahe Cividale, nur einen Katzensprung von der slowenischen Grenze entfernt und von dichten Wäldern umgeben, baut die Winzerin Bruna Flaibani drei Hektar biodynamischen Wein an. Ihre einzige Weißweinsorte stammt von einer historischen Tocai-Rebe. Außergewöhnlich sind auch der kupferfarbene Pinot Grigio Ramato, der autochthone Schioppettino und weitere Rotweine. Die Autorin Nicole Richter, die in Friaul und Kärnten lebt, schreibt in ihrem Buch „Friaul-Julisch Venetien mit Geschmack“ sowie in ihrem Genussmagazin Evviva! unter anderem über die engagierten Unternehmerinnen.  Die größte Essigmanufaktur der Welt, Midolini Acetaia in Manzano, wird in der zweiten und dritten Generation von Frauen geführt. Bis zu 50 Jahre lagert der Traubenmost in den Holzfässern, bis er zu Essig wird. In Friaul wird dieser nicht nur für Salat verwendet, sondern traditionell zum Kochen genutzt. So werden beispielsweise Süßspeisen und Kuchen damit verfeinert.

Wirtschaftsraum Alpen-Adria: Sprachbarrieren überwinden

„Auf der Unternehmerinnenreise konnten wir uns mit außergewöhnlichen italienischen Businessfrauen vernetzen und unseren Alpen-Adria-Schwerpunkt stärken“, sagt Tanja Telesklav, Landesgeschäftsführerin von „Frau in der Wirtschaft“. Bereits seit über einem Jahr hat „Frau in der Wirtschaft“ in Kärnten zwei Alpe-Adria-Botschafterinnen mit speziellen Service-Angeboten für italienisch- und slowenischsprachige Unternehmerinnen: Das sind zum einen Monica Cardinali, die in Italien aufgewachsen ist und ein Studio für Innenraumplanung in Kärnten betreibt, und zum anderen Irena Novinšek. Die Slowenin eröffnete bereits 2021 ihre Maßschneiderei in Klagenfurt. Beide engagieren sich ehrenamtlich als Alpen-Adria-Botschafterinnen in Kärnten.

Welche Eindrücke und Impulse Kärntens Unternehmerinnen von der Wirtschaftsreise nach Görz mitgenommen haben, das können Sie HIER nachlesen.

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